Flug mit von der Leyen gestört - keine Ermittlungen

02.09.2025 18:02

Für Ursula von der Leyen endete ein Zwischenfall mit einem
Charter-Flugzeug glimpflich. Hat Russland das GPS-Signal bei der
Landung in Bulgarien gestört? Jetzt äußert sich ein Regierungschef.

Sofia (dpa) - Die bulgarische Regierung hat nach der Störung eines
Flugs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen durch
sogenanntes GPS-Jamming Vorwürfe gegen Russland erneuert.
Ministerpräsident Rossen Scheljaskow sprach bei einem Auftritt in der
Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer von elektronischer Kriegsführung
und nannte als Hintergrund den russischen Angriffskrieg gegen die
Ukraine. Störungen dieser Art passierten täglich - «von Helsinki üb
er
das Schwarze Meer ... bis nach Tripolis».

Nach Angaben von Scheljaskow wird es deswegen auch keine eigenen
Ermittlungen zu dem Vorfall mit dem Flugzeug mit von der Leyen an
Bord geben. Flutlotsen hätten laut Protokoll keine Fehler gemacht,
erklärte er. 

Der Zwischenfall auf dem Flug von der Leyens von Polen nach Bulgarien
war am Montag von der EU-Kommission bestätigt worden. Nach Angaben
einer Sprecherin kam es zu einem sogenannten GPS-Jamming. Dabei
werden Signale des satellitenbasierten Navigationssystems GPS gezielt
gestört oder blockiert. Zudem teilte die Sprecherin mit, dass die
bulgarischen Behörden vermuteten, dass Russland hinter der Attacke
stecke. 

Zwischenfall endete glimpflich

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus der EU-Kommission
blieb das Flugzeug wegen des Vorfalls rund zehn Minuten länger als
ursprünglich geplant in der Luft. Ein mitreisender Reporter der
Zeitung «Financial Times» hatte zuvor berichtet, der Flieger sei vor
der Landung rund eine Stunde über dem Flughafen gekreist.
Kremlsprecher Dmitri Peskow wies Anschuldigungen gegen Russland
zurück und sprach in der «Financial Times» von Falschinformationen.

Für Ursula von der Leyen (66) und die anderen Mitreisenden endete der
Zwischenfall glimpflich. Ihr Charter-Flugzeug konnte demnach am Ende
sicher in der Stadt Plowdiw landen.

Lebensgefahr bestand nach Angaben des Flughafendirektors für die
Insassen nicht. Demnach ist es in der Regel unproblematisch, den
Airport in Plowdiw ohne GPS anzufliegen.