EU startet finale Abstimmung über Mercosur-Handelsdeal
03.09.2025 13:50
Die EU und südamerikanische Staaten wollen eine der größten
Freihandelszonen der Welt bilden und so auch eine Botschaft in
Richtung Washington senden. Jetzt sollen die letzten Hürden genommen
werden.
Brüssel (dpa) - In der EU beginnt das finale Abstimmungsverfahren
über die geplante riesige Freihandelszone mit dem südamerikanischen
Staatenbündnis Mercosur. Die EU-Kommission leitete die Vertragstexte
für die Vereinbarungen mit den Ländern Brasilien, Argentinien,
Uruguay und Paraguay jetzt an die Regierungen der EU-Staaten und das
Europäische Parlament weiter. Die Brüsseler Behörde hofft, dass diese
spätestens bis Jahresende zustimmen und damit den endgültigen
Abschluss des Abkommens ermöglichen.
Die neue Freihandelszone mit mehr als 700 Millionen Einwohnern wäre
nach Angaben der EU-Kommission die weltweit größte dieser Art und
soll auch ein Zeichen gegen die protektionistische Zollpolitik von
US-Präsident Donald Trump setzen. Geplant ist es, Zölle und
Handelsbarrieren zwischen der EU und den Mercosur-Staaten
weitestgehend abzubauen.
Die EU-Kommission schätzt, dass das Abkommen die jährlichen
EU-Exporte nach Südamerika um bis zu 39 Prozent (49 Mrd Euro)
steigern kann - und damit mehr als 440.000 Arbeitsplätze in ganz
Europa unterstützt. Besonders große Chancen werden für die
Autoindustrie, den Maschinenbau und die Pharmabranche gesehen. Auf
Autoimporte in die Mercosur-Länder wird beispielsweise derzeit ein
Zoll in Höhe von 35 Prozent fällig.