Kreml: Truppen aus Nato-Staaten in Ukraine Gefahr für Moskau

05.09.2025 09:38

Nach dem Treffen der sogenannten Koalition der Willigen betont der
Kreml seine Ablehnung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine.
Ein Sprecher erklärt, warum das für Moskau inakzeptabel ist.

Wladiwostok (dpa) - Moskau lehnt auch nach einer möglichen
Friedensvereinbarung mit Kiew Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine
kategorisch ab. «Wir betrachten dies als eine Gefahr für uns - die
Präsenz internationaler oder ausländischer Streitkräfte, von
Streitkräften aus Ländern der Nato auf ukrainischem Boden in der Nähe

unserer Grenzen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen
Agentur Interfax zufolge in Wladiwostok am Rande des
Wirtschaftsforums. 

Kremlchef Wladimir Putin bekräftigte in einer Fragerunde auf dem
Podium seine Ablehnung von Truppen aus Nato-Staaten. «Wenn da
irgendwelche Streitkräfte auftauchen - besonders jetzt während der
Kampfhandlungen, dann gehen wir davon aus, dass sie gesetzmäßige
Ziele sind», sagte er. Zugleich machte er deutlich, dass bei einer
langfristigen Friedensvereinbarung gar keine ausländischen Truppen in
der Ukraine nötig seien. Es brauche niemand daran zweifeln, dass sich
Russland an solche Vereinbarung halte, sagte er. 

Die Nato sehe Russland als Feind und habe dies in ihren Dokumenten
festgeschrieben. «Das ist gefährlich für unser Land», betonte Pesko
w.
Bei der Diskussion um Sicherheitsgarantien könne es nicht nur um die
Ukraine gehen. Auch Russland brauche Garantien für seine Sicherheit.
Peskow erinnerte daran, dass der seit mehr als dreieinhalb Jahren
andauernde Krieg gegen die Ukraine seine Wurzeln auch in der
Erweiterung der Nato bis an die Grenzen Russlands habe.

Kreml: Sicherheit der Ukraine nicht zulasten Russland

Die Sicherheit der Ukraine, die in die Nato strebt, dürfe nicht auf
Kosten Russlands gewährleistet werden, sagte Peskow mit Blick auf das
Treffen der sogenannten Koalition der Willigen am Donnerstag in
Paris. Bei den Gesprächen hatten sich zahlreiche
Nato-Mitgliedsstaaten zur Stationierung von Truppen in der Ukraine
bereiterklärt, um das Land nach einem möglichen Waffenstillstand oder
Friedensschluss mit Russland vor einer neuen Aggression des Nachbarn
zu schützen.

«Man kann nicht die Sicherheit eines Landes auf Kosten der Zerstörung
der Sicherheit eines anderen Landes gewährleisten. Das wird uns nicht
dabei helfen, einer Lösung des Ukraine-Konflikts näherzukommen»,
sagte Peskow. Ein Kriegsziel Russlands besteht nach Kremlangaben
darin, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern.