Söder: EU-Verbrennerverbot gefährdet Hunderttausende Jobs

07.09.2025 00:06

Die Autoindustrie kämpft mit Zöllen, Konkurrenz aus Asien und dem
Wandel zur E-Mobilität. Kurz vor der Münchner Automesse IAA
unternimmt der bayerische Ministerpräsident einen Vorstoß.

München (dpa) - CSU-Chef Markus Söder hat seine Forderung erneuert,
das ab 2035 geplante EU-weite Verbot neuer Autos mit
Verbrennungsmotoren zu kippen. Damit will der bayerische
Ministerpräsident die kriselnde deutsche Autoindustrie stützen. «Der

Verbrenner hat mit E-Fuels und neuen Technologien Zukunft. Das
EU-Verbrennerverbot 2035 gefährdet Hunderttausende Arbeitsplätze»,
sagte Söder der «Bild am Sonntag».

Das Auto werde zur Schicksalsfrage der deutschen Industrie. «Es ist
das Herz unserer Volkswirtschaft - ohne Auto droht ein Kollaps.»

Die Forderung ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans, den Söder laut «Bild
am Sonntag» vor dem Start der Internationalen Automesse IAA Mobility
in München ausgearbeitet hat. Darin verlangte er dem Bericht zufolge
auch die Überarbeitung - also Reduzierung - der CO2-Einsparziele,
einen Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Stärkung der
Zulieferindustrie, die Entwicklung des autonomen Fahrens sowie die
Reduzierung der Kosten für den Führerschein.

Merz plant Spitzentreffen mit der Autobranche

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat nach dem jüngsten
Spitzentreffen der Koalition angekündigt, dass er die deutschen
Autobauer und ihre Zulieferer zu einem Dialog zur Zukunft der
Autoindustrie einladen will. Die Autobranche hat mit einer
Absatzflaute, Konkurrenz aus China und dem Wandel zur E-Mobilität zu
kämpfen. Dazu kommt der Zollstreit mit den USA. 

VW-Chef Blume: E-Mobilität gehört die Zukunft 

VW-Chef Oliver Blume sagte der «Bild am Sonntag»: «Wir begrüßen,
dass
die Bundesregierung zu einem Automobilgipfel einladen wird.» Man
stelle sich bei Antrieben flexibel auf, gleichzeitig gehöre der
E-Mobilität die Zukunft. Mercedes-Chef Ola Källenius erklärte: «Wir

stehen an einem Punkt, der über die Zukunft unserer Industrie und
ihrer Arbeitsplätze entscheidet - und damit über die
Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland und Europa.»