Drittwärmster August weltweit - EU-Programm warnt vor Folgen
09.09.2025 04:01
Der August war weltweit so warm wie selten zuvor. Ungewöhnliche
Hitzewellen und hohe Meerestemperaturen machen Anpassungen an
Klimaextreme aus Expertensicht dringlicher.
Reading (dpa) - Der August 2025 war weltweit der drittwärmste bisher
gemessene. Die Durchschnittstemperatur lag bei 16,60 Grad Celsius,
wie der Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus im britischen
Reading weiter mitteilte. Damit war der Monat 0,22 Grad kühler als
die Rekorde von 2023 und 2024, lag aber 1,29 Grad über dem
vorindustriellen Niveau für August. Der Zwölf-Monats-Zeitraum von
September 2024 bis August 2025 war demnach 1,52 Grad wärmer als der
Temperaturdurchschnitt von 1850 bis 1900.
In Südwesteuropa habe der August die dritte große Hitzewelle des
Sommers mit sich gebracht - begleitet von außergewöhnlichen
Waldbränden, erklärte Samantha Burgess vom Europäischen Zentrum für
mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW), das den Klimawandeldienst
betreibt. «Da die Weltmeere weiterhin ungewöhnlich warm bleiben,
unterstreichen diese Ereignisse nicht nur die Dringlichkeit, sondern
auch die Notwendigkeit, sich an häufigere und intensivere
Klimaextreme anzupassen.»
Hitzewelle über Südwesteuropa
Eine besonders starke Hitzewelle wurde vom 8. bis 18. August
registriert. Sie erfasste große Teile der Iberischen Halbinsel und
Südwestfrankreichs. Nord- und Nordosteuropa lagen dagegen unter dem
langjährigen Temperaturmittel.
Insgesamt war der Sommer 2025 in Europa der viertwärmste seit Beginn
der Aufzeichnungen. Die Temperaturen lagen 0,90 Grad über dem
Referenzwert von 1991 bis 2020. Am stärksten betroffen waren West-
und Südosteuropa sowie die Türkei.
Trockenheit und Regenextreme
In großen Teilen West- und Südeuropas war der Sommer trockener als
üblich, während es lokal zu Starkregen kam - etwa in Südfrankreich,
Italien und Deutschland. Außerhalb Europas litten unter anderem die
USA und Kanada unter Trockenheit, während Regionen in Ostasien und
Südamerika mehr Regen erhielten.
Der Klimawandeldienst der Europäischen Union veröffentlicht
regelmäßig Daten zu Temperaturen, Meereis und Niederschlägen.
Grundlage ist unter anderem der ERA5-Datensatz, in den Milliarden
Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen
weltweit einfließen.