EU erwartet Rekord bei Militärhilfe für Ukraine

09.09.2025 10:51

Deutschland und andere EU-Staaten greifen tief ins Portemonnaie, um
die Ukraine mit Waffen und Munition zu unterstützen. 2025 soll mehr
Geld als je zuvor fließen. Es gibt aber einen Wermutstropfen.

Straßburg (dpa) - Die europäischen Militärhilfen für die Ukraine
werden nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in diesem
Jahr einen Rekordwert erreichen. Mitgliedstaaten der Europäischen
Union würden dieses Jahr 25 Milliarden Euro zur Verfügung stellen,
sagte Kallas im Europäischen Parlament. Dies sei mehr als je zuvor.
Den Gesamtwert der seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs
geleisteten Finanzhilfen bezifferte Kallas auf 169 Milliarden Euro.
Mehr als 63 Milliarden Euro davon seien für militärische
Unterstützung gewesen.

Kallas betonte, dass die EU auch bei dem Plan vorankomme, für die
ukrainischen Streitkräfte in diesem Jahr weitere zwei Millionen
Schuss Artilleriemunition zu beschaffen. Stand heute hätten
Mitgliedstaaten bereits 80 Prozent bereitgestellt, Ziel sei es nun,
bereits im Oktober auf 100 Prozent zu kommen. Das alles mache man,
damit die Ukraine sich gegen Russland verteidigen könne, erklärte
Kallas.

Für die Regierung in Kiew sind das gute Nachrichten. Allerdings muss
sie gleichzeitig auch mit einem deutlichen Rückgang von
Waffenlieferungen aus den USA nach dem Amtsantritt von Präsident
Donald Trump klarkommen. 

Kallas ging darauf in ihrer Rede im Parlament nicht ein. Die
Abgeordneten rief sie auf, Pläne für ein schlagkräftiges neues Paket

mit Russland-Sanktionen zu unterstützen. Internationale Sanktionen
hätten bereits jetzt dafür gesorgt, dass Russland 450 Milliarden
Dollar (383 Mrd. Euro) weniger für die Kriegsführung zur Verfügung
stünden, sagte sie. Allein die Einbußen bei den Erlösen aus
Ölverkäufen beliefen sich auf 154 Milliarden Dollar (121 Mrd. Euro).