Kretschmer warnt vor Folgen des Verbrenner-Aus ab 2035

09.09.2025 14:05

Sachsens Regierungschef Kretschmer hält das Aus für neue Verbrenner
ab 2035 für einen Fehler. Warum er negative Folgen für Jobs und
Industrie sieht.

München/Dresden (dpa/sn) - Zum Beginn der Automesse IAA in München
hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer das geplante Aus
für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 scharf kritisiert. «Das
geplante Verbrenner-Aus 2035 ist ein Irrweg. Es ist ideologisch
getrieben, gefährdet unsere Wettbewerbsfähigkeit und zerstört
industrielle Wertschöpfung in Deutschland», sagte der CDU-Politiker. 


Bedeutung der Autoindustrie für Sachsen

Die Automobilindustrie sei für Sachsen von zentraler Bedeutung - «für

Arbeitsplätze, Wertschöpfung und wirtschaftliche Stärke», betonte
Kretschmer. «Wir brauchen Technologieoffenheit statt pauschaler
Verbote. Moderne Motoren in Kombination mit klimaneutralen
Kraftstoffen können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten -
und gleichzeitig unsere Industrie wettbewerbsfähig halten.»

Kretschmer warnte vor negativen Folgen für die Wirtschaft: «Es darf
nicht sein, dass europäische Politik Zukunftschancen zerstört und
Arbeitsplätze in unserem Land gefährdet.» Wer heute den
Verbrennungsmotor verbiete, schwäche nach seinen Worten die Industrie
und spiele anderen Weltregionen in die Hände.

Auf der IAA stellen bis Sonntag zahlreiche Hersteller neue Modelle
und Technologien vor. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eröffnete
die Messe am Dienstag offiziell. Im Vorfeld hatten Aktivisten am
Messegelände gegen eine aus ihrer Sicht überholte Autoindustrie
protestiert.

Gegenwind aus der Union wächst

In der Union gibt es seit geraumer Zeit wachsenden Widerstand gegen
das geplante Verbrenner-Aus. CSU-Chef Markus Söder und
Baden-Württembergs CDU-Landeschef Manuel Hagel hatten ebenfalls ein
Ende des EU-Beschlusses gefordert.

Die EU-Vorgabe sieht vor, dass ab 2035 nur noch Neuwagen zugelassen
werden dürfen, die keine CO2-Emissionen verursachen. Klassische
Benzin- und Dieselfahrzeuge wären dann nicht mehr neu erhältlich.
Bereits zugelassene Autos können jedoch weiterhin genutzt, als
Gebrauchtwagen verkauft und mit herkömmlichen Kraftstoffen betankt
werden. Neu zugelassen werden dürfen ab diesem Zeitpunkt
ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge - oder solche, die mit
klimaneutralen Kraftstoffen wie E-Fuels betrieben werden.