Gericht urteilt zu grünem EU-Label für Atomkraft und Gas

09.09.2025 17:31

Nachhaltige Geldanlagen bekommen von der EU eine Art Gütesiegel, um
Unternehmen und Bürger bei Investmententscheidungen zu unterstützen.
Dürfen auch Atomkraft und Gas das Label bekommen?

Luxemburg (dpa) - Das zweithöchste Gericht der Europäischen Union
verkündet am Mittwoch (9.00 Uhr) sein Urteil in einem Rechtsstreit
zwischen Österreich und der EU-Kommission zur Einstufung von
Atomkraft und Gas als klimafreundlich. Es geht dabei um die
sogenannte Taxonomie, die nachhaltige Finanzprodukte bestimmt. Das
Klassifizierungssystem soll Unternehmen und Bürgern dabei helfen,
klimafreundliche Projekte zu identifizieren und dort Geld zu
investieren.

Die Kommission hatte festgelegt, dass Kernenergie und fossiles Gas
als wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel eingestuft
werden können. Österreich hatte dagegen Klage eingereicht. Rückenwind

bekommt die Alpenrepublik von Umweltverbänden, die ebenfalls vor
Gericht gegen die Einordnung vorgingen. Gegen das Urteil des
EU-Gerichts kann noch Rechtsmittel beim Gerichtshof der Europäischen
Union eingereicht werden.