EU-Chefdiplomatin: Drohnen in Polen sind «Game-Changer»
10.09.2025 15:54
Muss auch die EU auf das russische Eindringen in den polnischen
Luftraum reagieren? Die EU-Außenbeauftragte hat zu dem Thema eine
klare Meinung und erwägt auch Krisenberatungen.
Brüssel (dpa) - Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sieht das
mutmaßlich absichtliche russische Eindringen in den Luftraum Polens
als eine Art Zäsur, die nicht folgenlos bleiben darf. «Was in Polen
passiert ist, ist ein Game-Changer», sagte Kallas im Gespräch mit
Journalisten aus Brüssel. Man müsse nun sehr stark und entschlossen
reagieren. Sie prüfe derzeit auch die Option, die europäischen
Verteidigungsminister und Außenminister zu Beratungen über
Handlungsoptionen einzuberufen.
Zur möglichen Motivation Russlands sagte Kallas, Kremlchef Wladimir
Putin wolle die Europäer offensichtlich testen und zeigen, dass er
Dinge wie diese einfach tun könne. Er werde dabei jedes Mal dreister,
weil die bisherigen Reaktionen nicht stark genug gewesen seien.
Als Ansatzpunkt für eine entschlossene Reaktion der EU nannte Kallas
den bereits laufenden Planungsprozess für das mittlerweile 19. Paket
mit EU-Russland-Sanktionen. Er soll in den kommenden Tagen in einem
konkreten Vorschlag der EU-Kommission für Rechtsakte münden. Diese
müssten dann noch von den Regierungen der Mitgliedstaaten angenommen
werden.
Kallas sagte, das neue Paket müsse aus ihrer Sicht sehr stark werden.
Grund sei, dass es nicht nur um die Ukraine, sondern auch um die EU
gehe.