Russland und Belarus starten Großmanöver nahe EU-Grenze
11.09.2025 17:31
Gemeinsame Militärübungen Moskaus und Minsks sind nicht neu. Doch die
bislang letzte war einer der Schritte in den Ukraine-Krieg. Warum die
Lage auch diesmal gespannt ist.
Minsk (dpa) - In unmittelbarer Nähe zu EU und Nato beginnen Russland
und sein Verbündeter Belarus am Freitag ihr großangelegtes
strategisches Manöver Sapad 2025 (Westen 2025). Die Übung bis zum 16.
September findet in beiden Ländern statt. Der Generalinspekteur der
Bundeswehr, Carsten Breuer, erwartet die Beteiligung von 13.000
Soldaten in Belarus und weiteren 30.000 auf russischem Gebiet.
Die große Militärübung Sapad findet alle vier Jahre statt. Dabei
nutzte Russland die vorhergehende Übung Sapad 2021, um Waffen und
schweres Gerät zu verlegen für den Angriff auf die Ukraine im Februar
2022.
Nachbar Polen ist besorgt
In der gespannten Lage wegen des andauernden Krieges ist der Anrainer
Polen besorgt und hat für die Zeit des Manövers seine Grenze zu
Belarus geschlossen. Auch der grenznahe Luftraum Polens und Lettlands
ist gesperrt. Wegen des Eindringens russischer Drohnen nach Polen am
Mittwoch hat sich der Konflikt zwischen Russland und der Nato weiter
zugespitzt.
Das belarussische Militär hat aber schon im Mai mitgeteilt, dass
einige geplante Übungsteile gestrichen und andere tiefer ins
Landesinnere verlegt werden sollen. Verteidigungsminister Viktor
Chrenin bestätigte aber, dass für den Einsatz von Atomwaffen und der
neuen nuklearfähigen Mittelstreckenrakete Oreschnik aus Russland
trainiert werde.
Moskau und Minsk haben sich ihrerseits besorgt gezeigt wegen eines
großen Manövers in Polen Anfang September mit etwa 30.000 Soldaten.