Russland und Belarus haben Manöver nahe EU-Grenze gestartet

12.09.2025 08:16

Truppen aus Russland und Belarus üben gemeinsam nahe der EU-Grenze -
trotz angespannter Lage. Was das Manöver Sapad 2025 von früheren
unterscheidet und welche Partner diesmal dabei sind.

Moskau (dpa) - Vor dem Hintergrund massiver Spannungen mit dem Westen
hat am Morgen das gemeinsame Großmanöver von Belarus und Russland
begonnen. Schauplätze der Übung namens Sapad 2025 («Westen 2025»)
sind Truppenübungsplätze in Belarus und Russland sowie die Ostsee und
die Barentssee, heißt es einer Mitteilung des
Verteidigungsministeriums in Moskau. Trainiert werden solle das
Zusammenwirken verschiedener Truppenteile, besonders zwischen
Kommandeuren und Stäben bei der gemeinsamen Abwehr einer Bedrohung.

Nach Angaben aus Moskau nehmen an der Übung auch Beobachter und
Truppenkontingente anderer Partnerländer Russlands teil. Das betrifft
speziell den von Russland dominierten Militärblock OVKS und die
Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit.

Keine offiziellen Angaben zur Truppenstärke

Zur Zahl der eingesetzten Soldaten und Truppenverbände hat Moskau
keine offiziellen Angaben gemacht. Nach westlichen Schätzungen sind
insgesamt etwa 30.000 Soldaten involviert, davon etwa 8.000 Soldaten
auf belarussischem Boden. 

Aus Minsk hieß es zuletzt, dass der Umfang des Manövers verringert
und Teile der Übungen ins Landesinnere verlegt würden, um die
Spannungen mit den westlichen Nachbarländern zu senken. Beim Manöver
soll aber auch die Mittelstreckenrakete Oreschnik getestet werden,
die potenziell Atomsprengköpfe tragen kann.

Im Vergleich zu früheren Übungen ist das Manöver relativ klein. 2021

nahmen rund 200.000 Soldaten an der Übung teil. Die anschließend in
den westlichen Landesteilen Russlands und in Belarus verbliebenen
Truppenteile starteten im Februar 2022 dann den Angriff auf die
Ukraine. Wegen des weiterhin dort laufenden Konflikts sind die
Reserven für Übungen begrenzt.

Spannungen sind groß

Die Beziehungen Russlands zur EU und Nato sind stark angespannt, weil
erst in dieser Woche über Polen mehrere russische Drohnen aufgetaucht
und dann abgeschossen wurden. Polen und Litauen haben daraufhin den
Luftraum geschlossen