Zahl der irregulären Grenzübertritte in die EU sinkt weiter
12.09.2025 13:13
Immer weniger flüchtende Menschen kommen über die Grenzen in die EU.
Im Vergleich zum Vorjahr sind es bisher etwa ein Fünftel weniger -
aber nicht auf allen Routen gehen die Zahlen zurück.
Warschau/Brüssel (dpa) - Die Zahl der registrierten irregulären
Grenzübertritte in die Europäische Union ist in den ersten acht
Monaten dieses Jahres um 21 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das geht aus vorläufigen Zahlen der
EU-Grenzschutzbehörde Frontex mit Sitz in Warschau hervor. Knapp
112.400 Versuche registrierte die Behörde demnach bisher.
Deutlich weniger dieser Versuche, in die EU zu kommen, seien auf der
westafrikanischen Route (-52 Prozent), auf der Westbalkanroute (-47
Prozent) und an den östlichen Landgrenzen (-44 Prozent) verzeichnet
worden, teilte Frontex mit. Die meisten Menschen, die Frontex bei den
irregulären Grenzübertritten registriert, haben eine
bangladeschische, ägyptische oder afghanische Staatsangehörigkeit.
Die meistgenutzte Migrationsroute in die EU bleibt demnach der
zentrale Mittelmeerraum, auf den 37 Prozent aller irregulären
Grenzübertritte entfielen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es
hier kaum eine Veränderung: knapp 42.000 Versuche, über das
Mittelmeer in die EU zu kommen, verzeichnete Frontex bis August.
Zwei Fluchtrouten werden häufiger genutzt
Besonders über die westliche Mittelmeerroute - also etwa von Algerien
nach Spanien - nahmen die irregulären Überfahrten zuletzt deutlich
zu. Frontex registrierte nach eigenen Angaben 22 Prozent mehr als im
Vergleichszeitraum 2024. Allein im August sei die Zahl der Ankünfte
um fast 60 Prozent gestiegen.
Wie schon bei der Halbjahresbilanz zeigte sich laut Frontex zudem,
dass es eine Zunahme der irregulären Ausreisen nach Großbritannien
gibt. Versuche, über den Ärmelkanal zu kommen, sind demnach um 13
Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
Der für Migration zuständige EU-Kommissar Magnus Brunner sprach
angesichts der fallenden Zahlen in einer Mitteilung von einem
wichtigen Signal. «Das bedeutet weniger gefährliche Reisen, eine
Verbesserung der Situation vor Ort und mehr Möglichkeiten bei der
Steuerung der Migration», so der österreichische Politiker.