EVP-Chef Weber kündigt Rücknahme von Verbrenner-Aus an

13.09.2025 01:01

Der Chef des christdemokratischen Parteienbündnisses will Jobs
sichern, die Autoindustrie stärken und neue Technologien testen. Das
soll auch Rechtspopulisten den Wind aus den Segeln nehmen.

Brüssel (dpa) - EVP-Chef Manfred Weber hat angekündigt, dass das von
der EU beschlossene Aus für Verbrennungsmotoren zurückgenommen wird.
«Ich verspreche den Europäern das Aus vom Verbrenner-Aus», sagte der

Vorsitzende der Europäischen Volkspartei der «Welt am Sonntag». Im
Herbst solle dazu ein Vorschlag vorgelegt werden. Am Ziel der
Klimaneutralität wolle er zwar festhalten, betonte Weber, der Weg
dorthin müsse jedoch offenbleiben. 

Weber stellte der Zeitung ein «Vier-Punkte-Auto-Versprechen für
Europa» vor. Neben der Rücknahme des Verbrenner-Aus fordert er eine
virtuelle Auto-Universität, den Einsatz von «KI-Gigafabriken» zur
Fahrzeugentwicklung sowie Testregionen für neue Technologien wie
autonomes Fahren. Zudem will er in den Dialog mit Beschäftigten der
Autoindustrie intensivieren. 

«Die ideologischen Fehler der vergangenen Legislaturperiode müssen
korrigiert werden», sagte Weber und rief die Sozialdemokraten zur
Unterstützung auf. «Es ist wichtig, dass wir Jobs in der
Autoindustrie sichern und die Arbeiter für uns gewinnen.» Womöglich
lasse sich auf diese Weise auch der Aufstieg der Rechtspopulisten
verlangsamen, so Weber. 

Hintergrund ist eine EU-Verordnung von 2023, die eine Senkung der
Pkw-Emissionen um 100 Prozent vorsieht und damit faktisch das Aus für
Verbrennungsmotoren bedeutet. Der Chef des französischen
Autozulieferers Valeo, Christophe Périllat, plädiert laut «Welt am
Sonntag» für eine Absenkung der Quote auf 90 Prozent. Dies würde
weiterhin den Einsatz von Plug-in-Hybriden und Range Extendern
ermöglichen.