Backhaus zufrieden mit MeLa - Sorge um EU-Agrarreform bleibt

14.09.2025 15:39

67.000 Besucher, 900 Aussteller, Tiere und Technik: Die MeLa zeigte
erneut die Vielfalt der Landwirtschaft. Doch bei der Fachmesse waren
erneut auch die Reformpläne zur EU-Agrarförderung Thema.

Mühlengeez/Schwerin (dpa/mv) - Die Landwirtschaftsausstellung MeLa
hat nach Überzeugung von Agrarminister Till Backhaus ihren Ruf als
Schaufenster der Land- und Ernährungswirtschaft
Mecklenburg-Vorpommern gefestigt. Mit etwa 67.000 Besucherinnen und
Besuchern habe auch die 34. Auflage eine große Publikumsresonanz
gefunden. Zudem habe es auf der MeLa einen intensiven Austausch über
aktuelle Entwicklungen in der Agrarpolitik gegeben. «Sie ist nicht
nur eine Messe, sondern ein lebendiges Forum des Dialogs zwischen
Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft und Gesellschaft», betonte der
SPD-Politiker zum Abschluss der viertägigen Veranstaltung in
Mühlengeez (Landkreis Rostock). 

Erfreut äußerte sich Backhaus, dass nach den Einschränkungen durch
Tierseuchen in den Vorjahren nun auch wieder alle Tierarten auf der
Messe hätten gezeigt werden können. Zudem habe es erneut Einblick in
die Entwicklung der Landtechnik gegeben. «Das macht die besondere
Stärke der MeLa aus: die Verbindung von modernster Technik und
lebendiger Landwirtschaft zum Anfassen», betonte der Minister. 

Rund 900 nationale und internationale Aussteller aus Landwirtschaft,
Gartenbau, Ernährung, Forst, Fischerei, Tourismus und ländlicher
Entwicklung hatten ihre Angebote auf 380.000 Quadratmetern Innen- und
Außenfläche präsentieren. Im Rahmen der Messe waren auch der
Tierzuchtpreis 2025 an den Demminer Rassegeflügelzüchter Peter
Lingoth und der Pflanzenzuchtpreis 2025 an Volker Michel von der
Landesforschungsanstalt vergeben worden.

Sorge um Folgen geplanter Agrarreformen der EU  

Backhaus äußerte sich erneut kritisch zu den Reformplänen der EU fü
r
die künftige Agrarförderung. «Wenn die Direktzahlungen in
Mecklenburg-Vorpommern um 50 Prozent gekürzt werden, reden wir von
nur noch 169 Millionen Euro jährlich statt bisher 314 Millionen. Das
trifft über 2.400 Betriebe ins Mark und gefährdet bis zu 150.000
Arbeitsplätze in Landwirtschaft und nachgelagerten Branchen», warnte
der Minister. 

Die Kürzungen hätten zudem nicht nur Auswirkungen auf die Einkommen,
sondern auch auf Investitionen und die angestrebten Ziele im Klima-
und Artenschutz. «Ein gekürztes Agrarbudget bedeutet weniger Projekte
für Biodiversität, Moorschutz oder nachhaltige Ressourcennutzung»,
zählte Backhaus als mögliche Folgen auf. Landwirtschaft aber sei
systemrelevant und dürfe nicht kaputtgespart werden. «Denn die
Versorgung mit Lebensmitteln ist eine zentrale nationale Aufgabe, die
dauerhaft gesichert sein muss.» Laut Backhaus liegt in Deutschland
der Grad der Eigenversorgung nur noch bei 80 Prozent, Tendenz
fallend.

Nach Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betrug
der deutsche Selbstversorgungsgrad mit Nahrungsmitteln im
Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre 83 Prozent. Das liegt vor
allem daran, dass Deutschland den größten Teil seines Obstes und
Gemüses aus dem Ausland importiert. An Fleisch, Milch, Getreide und
Kartoffeln produziert Deutschland mehr als im Inland gebraucht wird
und exportiert einen Teil davon. 

Rund 900 nationale und internationale Aussteller aus Landwirtschaft,
Gartenbau, Ernährung, Forst, Fischerei, Tourismus und ländlicher
Entwicklung präsentieren bei der MeLa ihre Angebote auf 380.000
Quadratmetern Innen- und Außenfläche. Zu sehen sind auch mehr als 800
Tiere sowie technisches Großgerät zum Einsatz auf den Feldern.