Klima: EU-Umweltminister suchen kleinsten gemeinsamen Nenner

17.09.2025 18:16

Die EU braucht ein Klimaziel für 2040 und muss bei den UN einreichen,
was sie bis 2035 klimaschutzmäßig vorhat. Beides scheint zunächst
unmöglich - eine Absichtserklärung soll helfen.

Brüssel (dpa) - Auf Verbindliches zum Klimaschutz können sich die
EU-Länder nicht einigen, deswegen läuft es nun auf den kleinsten
gemeinsamen Nenner hinaus: Die EU-Umweltminister stimmen an diesem
Donnerstag über eine Absichtserklärung für einen Klimaplan für 2035

ab. Bei einem Treffen in Brüssel (9.00 Uhr) versucht Dänemark einen
Konsens für ein entsprechendes Papier zu erreichen. Dänemark hat
derzeit den Vorsitz der EU-Länder inne. 

Vor der nächsten Weltklimakonferenz im November in Brasilien sollen
die Teilnehmerländer bei den Vereinten Nationen Klimaschutzpläne
einreichen, in denen sie darlegen, was sie bis zum Jahr 2035
vorhaben. Die Abgabefrist läuft nächsten Mittwoch ab. Doch auf einen
solchen formalen Plan konnten sich die EU-Staaten nicht einigen.
Stattdessen, so der dänische Vorschlag, sollen sie eine
Absichtserklärung einreichen. Das Instrument wird genutzt, wenn eine
Einigung auf Verbindlicheres unmöglich ist. 

Auch Deutschland trug zur Verzögerung bei

Unmöglich war bislang auch, eine Einigung für ein EU-Klimaziel für
2040 unter den Mitgliedsstaaten zu finden. Dafür legte die Kommission
im Juli einen Vorschlag vor: die Emissionen klimaschädlicher
Treibhausgase bis 2040 um 90 Prozent zu senken, im Vergleich zu 1990.
Zu dem Vorschlag müssen sich die Länder gemeinsamen positionieren.

Dass die EU-Umweltminister sich bei ihrem Treffen am Donnerstag auch
auf das 2040-Ziel einigen, scheiterte am Widerstand mehrerer
EU-Staaten. Auch Deutschland sorgte dafür, dass das Thema vorerst
Gespräch bei einem Treffen auf einer Ebene höher wird: Einem
Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU im Oktober -
nach der UN-Frist.

Um vor der Welt nicht mit leeren Händen dazustehen, wird nun die
Absichtserklärung für den nationalen Klimaplan angepeilt. Man gehe
davon aus, dass die UN die Absichtserklärung zunächst akzeptierten,
heißt es in Brüssel.