Golfstaaten und EU betonen Bedeutung von Zweistaatenlösung
05.10.2025 21:47
Bei einem Treffen von EU und Golf-Kooperationsrat im Emirat Kuwait
spielt der Gaza-Friedensplan von US-Präsident Trump eine zentrale
Rolle. Für Deutschland ist Außenminister Johann Wadephul dabei.
Kuwait (dpa) - Wichtige Golfstaaten und die EU-Außenbeauftragte Kaja
Kallas haben den Gaza-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump
begrüßt und die Bedeutung einer Zweistaatenlösung zwischen Israelis
und Palästinensern für einen dauerhaften Frieden betont. «Wir müsse
n
nun gemeinsam beide Seiten ermutigen, an der vollständigen Umsetzung
des Plans zu arbeiten», sagte Kallas mit Blick auf Israel und die
islamistische Hamas bei einem Treffen von EU-Außenministern mit dem
Golf-Kooperationsrat im Emirat Kuwait.
«Frieden im Nahen Osten erfordert große internationale Anstrengungen
und umfassende Unterstützung», sagte Kallas. Auch die angekündigte
Annahme des Vorschlags durch die Hamas sei wichtig. «Die
Dauerhaftigkeit des Friedens hängt jedoch von der Zweistaatenlösung
ab. Darin sind wir uns alle einig.»
Golf-Kooperationsrat: Schnelle humanitäre Hilfe im Gazastreifen
Der Vorsitzende des Golf-Kooperationsrates, der kuwaitische
Außenminister Abdullah al-Jahja, sagte laut offizieller Übersetzung,
die Politik der israelischen Besatzung müsse ein Ende finden, niemand
dürfe vertrieben werden. Zudem müsse sehr schnell humanitäre Hilfe in
den Gazastreifen kommen. Trumps Friedensplan sei wichtig, damit die
Region in Frieden und Sicherheit leben könne - mit einer
Zweistaatenlösung.
Mit Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat
gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Israels
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Zweistaatenlösung
ebenso ab wie die Hamas.
Wadephul verlängert Nahostreise - Besuch in Israel
Deutschland wird bei dem Treffen von Außenminister Johann Wadephul
vertreten. Der CDU-Politiker hatte zuvor in Doha, der Hauptstadt des
Golf-Emirats Katar, seinen Amtskollegen Mohammed bin Abdulrahman
al-Thani getroffen. Katar gilt als zentraler Vermittler zwischen
Israel und der Hamas. Nach einer zweiten Arbeitssitzung der EU mit
dem Kooperationsrat will Wadephul an diesem Montag nach Israel
weiterreisen und dort mit Außenminister Gideon Saar über die
Umsetzung des Friedensplans beraten.
Golfstaaten wollen Zusammenarbeit mit EU vertiefen
Dem 1981 gegründeten Golf-Kooperationsrat gehören die Vereinigten
Arabischen Emirate, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar und Saudi-Arabien
an. Beim ersten Gipfel der Staats- und Regierungschefs von EU und
Golf-Kooperationsrat war 2024 in Brüssel eine Vertiefung der
Zusammenarbeit beschlossen worden. Die Golfstaaten verfügen über die
arabische Halbinsel und den Persischen Golf hinaus über viel
Einfluss. An diesem Montag sind in Ägypten Gespräche über den
Friedensplan angesetzt.