EU-Millionenstrafe gegen Gucci, Chloé und Loewe

14.10.2025 12:44

Die drei Luxusmodemarken müssen nach einem EU-Entscheid mehr als 157
Millionen Euro zahlen. Der Grund: Sie schränkten Händler bei Preisen
und Rabatten über Jahre ein.

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat gegen die Luxusmodemarken
Gucci, Chloé und Loewe wegen wettbewerbswidriger Preisvorgaben
Geldstrafen von insgesamt mehr als 157 Millionen Euro verhängt. Die
drei Unternehmen hätten jahrelang unabhängigen Händlern
vorgeschrieben, zu welchen Preisen sie deren Produkte verkaufen
dürfen, teilte die Brüsseler Behörde mit. «Dieses wettbewerbswidrig
e
Verhalten führt zu höheren Preisen und einer geringeren Auswahl für
die Verbraucher», so die Kommission.

Die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissionsvizepräsidentin Teresa
Ribera betonte, die Entscheidung sende ein starkes Signal an die
Modebranche und darüber hinaus.

Preisbindung bei Luxusgütern

Gucci, Chloé und Loewe bemühten sich den Angaben zufolge darum, dass
ihre Einzelhändler die gleichen Preise und Verkaufsbedingungen
anwendeten wie die Modeunternehmen in ihren eigenen Geschäften. Es
seien unter anderem Vorgaben zu Verkaufspreisen und maximalen
Rabatten gemacht worden. Teilweise seien Preisnachlässe komplett
untersagt worden.

Verstöße über Jahre

Die wettbewerbswidrigen Praktiken dauerten den Angaben zufolge bei
Gucci von April 2015 bis April 2023, bei Loewe von Dezember 2015 bis
April 2023 und bei Chloé von Dezember 2019 bis April 2023. Sie
endeten erst, als die Kommission im April 2023 unangemeldete
Kontrollen in den Firmenzentralen in Italien, Spanien und Frankreich
durchführte. Die drei Unternehmen handelten nach Kommissionsangaben
unabhängig voneinander. Viele Händler verkauften jedoch Produkte
aller drei Marken.

Bußgelder nach Kooperation reduziert

Die Strafen seien niedriger ausgefallen als ursprünglich vorgesehen,
weil die Unternehmen mit der Kommission kooperiert hätten. Gucci muss
119,7 Millionen Euro zahlen - 50 Prozent weniger, als das Unternehmen
ohne Kooperation hätte zahlen müssen. Loewe erhielt ebenfalls 50
Prozent Nachlass und muss 18 Millionen Euro zahlen. Gegen Chloé wurde
eine Strafe von 19,7 Millionen Euro verhängt, was einem Nachlass von
15 Prozent entspricht.

Gucci und Loewe hätten der Kommission frühzeitig Beweismaterial mit
erheblichem Mehrwert geliefert, hieß es zur Begründung. Alle drei
Unternehmen hätten die Fakten und Verstöße gegen das
EU-Wettbewerbsrecht ausdrücklich anerkannt.