Chinas Exportkontrollen sorgen für Probleme in Europa
14.10.2025 14:36
Chinas verschärfte Exportkontrollen treffen Europas Industrie: Nur
etwa die Hälfte der Anträge auf Rohstoffe wird laut EU-Kommission
derzeit sauber bearbeitet. Gibt es eine Antwort der G7?
Horsens (dpa) - Chinas Exportkontrollen für begehrte Rohstoffe
verursachen große Probleme in der europäischen Industrie. Trotz
anhaltender Kommunikation mit den chinesischen Behörden seien bislang
nur etwa die Hälfte der nach Peking geschickten Anträge auf
Exportgenehmigungen ordnungsgemäß bearbeitet worden, sagte
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic bei einem informellen
Ministertreffen im dänischen Horsens. Dies erschwere die Planung und
Geschäftsentwicklung von Unternehmen erheblich.
Insbesondere von Autoherstellern erhalte man zahlreiche besorgte
Anrufe, ergänzte der EU-Kommissar. Chinas Exportkontrollen seien
ungerechtfertigt. 
Sorgen bereitet den Unternehmen nach Angaben von Sefcovic besonderes
die Versorgung mit seltenen Erden, für die China in der vergangenen
Woche noch einmal eine Ausweitung der Exportkontrollen angekündigt
hatte.
Rohstoffe werden dringend gebraucht
Die Rohstoffe und daraus gefertigte Magnete werden in der Industrie
sowie der Hightech- und Rüstungsbranche benötigt. Sie stecken in
zahlreichen Produkten von Elektromotoren, Halbleitern bis hin zu
Turbinen. 
Die jetzt erfolgte, deutlich ausgeweitete Regelung verschärfe die
Lage weiter, erklärte Sefcovic. Zudem beziehe sie auch weitere
Produkte wie Batterien oder künstliche Diamanten ein.
Nach Angaben des EU-Kommissars will er die Probleme nun in einer
Videokonferenz mit dem chinesischen Handelsminister thematisieren,
die vermutlich Anfang nächster Woche organisiert werden soll. Zudem
habe er bereits erste Gespräche mit einigen Kollegen aus der
G7-Gruppe der großen demokratischen Wirtschaftsnationen geführt,
darunter auch mit amerikanischen.
Thema bei G7-Treffen
An diesem Mittwoch solle die Lage auch von den G7-Finanzministern
besprochen werden. Danach könnte es eine Schalte der
G7-Handelsminister zu diesem Thema geben.
Chinas Ankündigung verschärfter Exportkontrollen hatte in der
vergangenen Woche bereits zu einer Eskalation des Handelsstreits mit
den USA geführt. US-Präsident Donald Trump ließ daraufhin mitteilen,
weitere Zölle in Höhe von 100 Prozent gegen chinesische Produkte ab
1. November erheben zu wollen. Die USA haben China schon eine Weile
mit weitreichenden Exportbeschränkungen für Hochleistungschips
belegt. Zudem schwelt zwischen beiden Seiten ein Zollstreit.
Daran beteiligt ist indirekt auch die EU. Die EU-Kommission hatte
jüngst angekündigt, die heimische Stahlindustrie mit deutlich höheren
Zöllen vor billiger Konkurrenz aus Ländern wie China schützen zu
wollen.
