EU besorgt über Berichte von Todesfällen in Gaza

14.10.2025 15:15

Seit Freitag gilt eine Waffenruhe im Gazastreifen. Trotzdem droht
neues Chaos auszubrechen. In Brüssel zeigt man sich alarmiert.

Brüssel (dpa) - Berichte über Gewalt zwischen Hamas-Mitgliedern und
bewaffneten Clans im Gazastreifen sorgen in der EU für Beunruhigung.
«Die Europäische Union ist besorgt über die Berichte, die wir gesehen

haben, wonach es in Gaza aufgrund von Zusammenstößen zwischen Hamas
und Bandenmitgliedern zu mehreren Todesfällen gekommen ist», sagte
ein Sprecher der EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas in Brüssel.

Es gibt auch Berichte, denen zufolge die Hamas zudem brutal gegen
Menschen vorgeht, denen sie Kollaboration mit Israel vorwirft. Seit
Freitag gilt eine von den USA und anderen Staaten vermittelte
Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel. Für einen erfolgreichen
Friedensprozess müssen aber noch schwierige Fragen zwischen den
Konfliktparteien gelöst werden. Dazu gehört die Forderung nach einer
Entwaffnung der Hamas. 

Kallas' Sprecher sagte weiter, alle Parteien seien aufgefordert,
Zurückhaltung zu üben und keine Aktivitäten zu unternehmen, die den
Waffenstillstand gefährden könnten. «Wir bekräftigen als EU, dass
Hamas keine zukünftige Rolle in der Verwaltung des Gazastreifens
haben darf.»

Die Frage, wer den Gazastreifen verwaltet, gilt als eine der
entscheidenden dafür, ob sich die Lage in dem von Israel
abgeriegelten Küstenstreifen nach dem zwei Jahre langen Krieg
stabilisieren kann. Ein Machtvakuum könnte den Gazastreifen in
weiteres Chaos oder sogar einen Bürgerkrieg stürzen.