Boeing darf Rumpf-Zulieferer Spirit zurückkaufen
14.10.2025 17:38
Milliardendeal mit Auflage: Boeing holt einen Rumpfzulieferer wieder
zurück in den Konzern. Brüssel knüpft das grüne Licht an Bedingunge
n.
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission hat den Kauf des US-Zulieferers
Spirit Aerosystems durch den Flugzeugbauer Boeing unter Auflagen
genehmigt. Die Behörde teilte in Brüssel mit, Boeing müsse unter
anderem alle Geschäftsbereiche des Herstellers von Flugzeugteilen an
Airbus verkaufen, die derzeit den europäischen Boeing-Konkurrenten
mit Flugzeugstrukturen beliefern. Damit soll der Wettbewerb auf dem
Markt für Flugzeugbauteile gesichert werden.
Nach Einschätzung der Kommission hätten die Übernahmepläne
ursprünglich den Wettbewerb im Markt für Flugzeugstrukturen und große
Verkehrsflugzeuge erheblich einschränken können. Boeing hätte ohne
Auflagen die Möglichkeit und den Anreiz gehabt Airbus von wichtigen
Zulieferungen abzuschneiden oder schlechter zu stellen. Außerdem
hätte der Konzern Zugang zu vertraulichen Geschäftsinformationen des
europäischen Rivalen erhalten. Es war bereits vor der jetzt
verkündeten Entscheidung der EU-Kommission klar, dass Teile von
Spirit zu Airbus wechseln.
Das Vorhaben, den Rumpf-Zulieferer Spirit Aerosystems zum Großteil
wieder zurück unter das Boeing-Konzerndach zu holen, war vor gut
einem Jahr bekanntgeworden. Der US-amerikanische Konzern zahlt
damaligen Angaben zufolge den Kaufpreis in Form von Aktien. 
Spirit wurde bei dem Deal laut Boeing mit rund 4,7 Milliarden Dollar
bewertet. Der Flugzeugbauer kündigte zudem an, rund 3,6 Milliarden
Dollar an Spirit-Schulden zu übernehmen. Die ursprüngliche Abspaltung
der Sparte von Boeing folgte seinerzeit dem Trend, Konzerne zu
verschlanken und durch Verlagerung von Aktivitäten an Zulieferer Geld
zu sparen.
