Spanien will Ende der Zeitumstellung

20.10.2025 17:56

Spanien möchte die Zeitumstellung in der EU abschaffen.
Regierungschef Sánchez sieht «keinen Sinn mehr» in der Maßnahme und

verweist auf fehlende Energieeinsparungen und Nachteile für die
Gesundheit.

Madrid (dpa) - Spanien will sich in der EU für die Abschaffung der
Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit einsetzen. «Offen gesagt
sehe ich darin keinen Sinn mehr», sagte Regierungschef Pedro Sánchez
in einem Video, das er auf der Plattform X veröffentlichte.

In allen Umfragen habe sich eine Mehrheit der Europäer gegen die
Zeitumstellung ausgesprochen, sagte der Sozialist. Mit der Maßnahme
werde keine Energie gespart, jedoch der biologische Rhythmus der
Menschen zwei Mal im Jahr durcheinandergebracht. Deshalb werde sich
sein Land dafür einsetzen, die Zeitumstellung von 2026 an
abzuschaffen. 

Am 26. Oktober werden die Uhren nachts eine Stunde zurückgestellt,
womit die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) endet. Ziel der 1980
wieder eingeführten Maßnahme ist die bessere Ausnutzung der
Tageshelligkeit.

Die EU-Kommission hatte im Jahr 2018 Europas Bürger befragt. 84
Prozent sprachen sich in der nicht repräsentativen Untersuchung gegen
die Umstellung aus. Daraufhin verkündete der damalige Kommissionschef
Jean-Claude Juncker noch im selben Jahr deren Ende. 

Allerdings: Bevor das Ende tatsächlich besiegelt werden kann, müssen
sich die EU-Länder darauf einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder
Winterzeit wollen. Weil es dazu bisher keine Einigung gibt, liegt das
Thema seit Jahren auf Eis.