Airport Frankfurt startet Grenzkontrolle ohne Passstempel
29.10.2025 09:44
Am Frankfurter Flughafen führen die Behörden eine neue
Einreise-Kontrolle für Menschen ein, die außerhalb des Schengen-Raums
leben. Dabei entfällt ein von manchen liebgewonnenes Ritual.
Frankfurt/Main (dpa) - Adieu Passstempel: Am Frankfurter Flughafen
wird ab diesem Mittwoch ein neues digitales Kontrollsystem
angewendet. Es gilt bei Ein- und Ausreisen von Bürgern, die nicht im
sogenannten Schengen-Raum gemeldet sind. Das neue Verfahren soll
schrittweise eingeführt werden, mehr Daten erfassen und dadurch
Kriminalität bekämpfen, wie die EU-Kommission in Brüssel mitgeteilt
hat. Es ersetzt das bisherige Verfahren mit Passstempeln. Vor einigen
Tagen war bereits der Flughafen Düsseldorf an den Start gegangen. 
In den kommenden sechs Monaten soll das System nach und nach in allen
29 Ländern des Schengenraums eingeführt werden. Neben 25 EU-Staaten
sind das Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Für deren
Bürger ändert sich am Frankfurter Flughafen nichts. Ab dem 10. April
2026 soll das System dann an allen Übergangsstellen europäischer
Außengrenzen funktionieren. Dann soll auch der Stempel im Pass
Geschichte sein.
Fingerabdrücke und Gesichtsbilder
Menschen aus Nicht-Schengen-Ländern müssen sich künftig vor der
eigentlichen Kontrolle selbst elektronisch an speziellen Schaltern
registrieren, erläutert die Bundespolizei. Ausnahmen gibt es dabei
etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte besitzen und in
unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen. Einreisende müssen
laut EU neben den üblichen Angaben aus dem Reisepass auch
biometrische Daten, also Fingerabdrücke und Gesichtsbilder, erstellen
und speichern lassen. Außerdem wird das Ein- und Ausreisedatum
festgehalten. 
«Mit dem neuen Entry/Exit System wird die Sicherheit an den
europäischen Grenzen digital, zuverlässig und lückenlos - unerlaubte
Aufenthalte und Grenzverletzungen werden so effektiv verhindert»,
erklärt die Präsidentin der Flughafen-Bundespolizeidirektion, Kerstin
Kohlmetz. Das neue System wird zunächst nur auf einigen
Kontrollspuren installiert und in den kommenden Monaten ausgebaut.
Der Flughafenbetreiber Fraport stellt nach eigenen Angaben die
Flächen für 218 Self-Service-Schalter bereit.
