Emissionen in der EU um 2,5 Prozent gesunken
06.11.2025 13:12
Bei der Senkung der Treibhausgase geht es in der EU nach
Experteneinschätzung insgesamt weiter in die richtige Richtung. In
manchen Sektoren hapert es jedoch nach wie vor an Fortschritten.
Kopenhagen (dpa) - Der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen
ist in der Europäischen Union im vergangenen Jahr erneut gesunken.
Die Netto-Emissionen in der EU gingen im vergangenen Jahr um weitere
schätzungsweise 2,5 Prozent zurück, wie die Europäische Umweltagentur
(EEA) kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien
mitteilte.
Die EU bleibe damit weitgehend auf Kurs, um ihr für 2030 ausgegebenes
Klimaziel zur Verringerung der Emissionen um 55 Prozent im Vergleich
zum Jahr 1990 zu erreichen, erklärte die in Kopenhagen ansässige
EU-Behörde. Die 27 EU-Staaten befänden sich den neuesten Daten
zufolge gemeinsam auf dem Weg zu einer Senkung um 54 Prozent bis 2030
- vorausgesetzt, sie setzten ihre derzeitigen und geplanten
politischen Maßnahmen vollständig um.
Neues Klimaziel für 2040
Bis 2024 sind die Emissionen im Vergleich zu 1990 nunmehr um etwas
mehr als 37 Prozent zurückgegangen. Betrachte man nur den nationalen
Treibhausgas-Ausstoß der Länder und rechne den internationalen Luft-
und Seeverkehr heraus, komme man auf 39 Prozent - dies spiegle
geringere Fortschritte in diesen Sektoren wider, schrieben die
Experten.
Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Die
Mitgliedstaaten hatten sich in dieser Woche auch auf ein Ziel für das
Jahr 2040 verständigt: Bis dann wollen sie ihre
Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 90 Prozent
senken. Dabei handelt es sich allerdings um einen Kompromiss, bei dem
fünf Prozentpunkte davon durch Deals mit dem außereuropäischen
Ausland erkauft werden können. Über die Einigung muss nun noch mit
dem Europaparlament verhandelt werden.
Größte Einsparungen im Energiesektor
Wie in den Vorjahren verzeichnete die EEA die größten
Emissionsrückgänge im Energiesektor, in dem erneuerbare Energien
fossile Brennstoffe wie Kohle und Öl immer weiter ablösen. Geringer
fielen die Einsparungen in anderen Sektoren wie der Landwirtschaft,
dem Gebäudewesen und der Abfallwirtschaft aus.
In der Industrie und beim nationalen wie internationalen Verkehr
stiegen sie dagegen sogar leicht an. Die EEA merkte dazu an, dass
unter anderem die Verkaufszahlen von E-Autos 2024 rückläufig gewesen
seien. Alle derzeitigen Trends unterstrichen die Notwendigkeit, den
Klimaschutz weiter zu stärken und in ihn zu investieren.
