Defekt am Regierungsflieger: Wadephul muss Südamerika-Reise umplanen

08.11.2025 11:05

Eigentlich wollte der Außenminister am Samstagmittag mit einem Airbus
der Luftwaffe zum EU-Lateinamerika-Gipfel nach Kolumbien fliegen.
Doch er wird ausgebremst.

Hamburg (dpa) - Außenminister Johann Wadephul muss seine Reise zu
einem EU-Lateinamerika-Gipfel in Kolumbien wegen eines nicht
einsatzfähigen Regierungsflugzeugs kurzfristig umplanen. Der für den
Flug von Hamburg aus vorgesehene Airbus A350 der
Bundeswehr-Flugbereitschaft sei wegen eines Defekts nicht verfügbar,
teilte das Auswärtige Amt mit. Nach Angaben der Luftwaffe handelt es
sich um einen Defekt an der Vereisungsschutzanlage. Die
entsprechenden Ersatzteile seien bestellt, sagte ein Sprecher der
Luftwaffe. Wadephul soll Kanzler Friedrich Merz (beide CDU) bei dem
Treffen vertreten. 

Der Minister wolle nun mit einer Linienmaschine nach Kolumbien und
dann weiter zu dem Treffen in Santa Marta am Karibischen Meer im
Norden des Landes fliegen, hieß es vom Auswärtigen Amt weiter. Am
Sonntag wollte Wadephul mit der Flugbereitschaft von Kolumbien aus
nach Bolivien weiterreisen, um dort Gespräche mit der neu gewählten
Regierung zu führen. 

Am Dienstag und Mittwoch kommender Woche ist geplant, dass der
Bundesaußenminister in der kanadischen Provinz Ontario an einem
Treffen der Außenminister der G7-Länder wirtschaftsstarker
Demokratien teilnimmt. 

Wadephuls Vorgängerin häufiger von Pannen ausgebremst

Wadephuls Vorgängerin Annalena Baerbock (Grüne) war als
Außenministerin der vorigen Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP
mehrfach von Pannen der Flugbereitschaft der Bundeswehr betroffen.
Spektakulärstes Beispiel war eine geplante Reise Baerbocks nach
Australien, Neuseeland und Fidschi.

Baerbock musste den Flug im August 2023 abbrechen, nachdem sich bei
einem Tankstopp in Abu Dhabi bei einem Airbus A340 der
Bundeswehr-Flugbereitschaft die Landeklappen nach dem Start nicht
hatten einklappen lassen. Bei einem weiteren Versuch trat derselbe
Fehler wieder auf, so dass die Außenministerin die Reise abbrach und
mit einem Linienflug nach Deutschland zurückkehrte. Sie holte den
Besuch später nach.