US-Ukraine-Plan: Von der Leyen nennt Bedingungen für EU

23.11.2025 14:18

Europäische Spitzenpolitiker halten den US-Plan für ein Ende des
russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für brandgefährlich. Die
Chefin der EU-Kommission sagt jetzt, worauf es ankommt.

Johannesburg (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
hat Bedingungen für die europäische Unterstützung der US-Pläne fü
r
ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine genannt.
Beim G20-Gipfel in Johannesburg sagte sie, als souveräner Nation
dürften der Ukraine für ihre Streitkräfte keine Einschränkungen
auferlegt werden, die das Land anfällig für zukünftige Angriffe
machen und damit auch die europäische Sicherheit untergraben würden.
Zudem könnten Grenzen nicht mit Gewalt geändert werden und es müsse
der zentralen Rolle der EU bei der Sicherung des Friedens für die
Ukraine in vollem Umfang Rechnung getragen werden.

«Jeder glaubwürdige und nachhaltige Friedensplan sollte in erster
Linie das Töten stoppen und den Krieg beenden, ohne die Saat für
einen zukünftigen Konflikt zu säen», betonte sie. Man werde gemeinsam

mit der Ukraine, den EU-Mitgliedstaaten, der «Koalition der Willigen»
und den USA daran arbeiten, echte Fortschritte auf dem Weg zum
Frieden zu erzielen.

Zudem kündigte von der Leyen an, gemeinsam mit der Ukraine und Kanada
einen Gipfel der Internationalen Koalition für die Rückkehr
ukrainischer Kinder auszurichten, die während des Krieges von
Russland verschleppt wurden.

Ziel von Ursula von der Leyen und von führenden EU-Staaten wie
Deutschland ist es dabei derzeit vor allem, aus ihrer Sicht
inakzeptable Zugeständnisse an Russland aus dem 28-Punkte-Plan der
Amerikaner herauszuverhandeln. Der US-Vorschlag sieht zum Beispiel
vor, dass die Ukraine auch bislang noch verteidigte Gebiete an
Russland abtritt und die Größe ihrer Streitkräfte beschränkt. Zudem

wollen die USA über die Verwendung von in der EU festgesetzten
Geldern der russischen Zentralbank entscheiden.