Merz kritisiert G20-Boykott durch Trump
23.11.2025 14:55
Mit US-Präsident Donald Trump hat das wichtigste Mitglied den ersten
G20-Gipfel in Afrika boykottiert. Bundeskanzler Merz findet dafür
klare Worte.
Johannesburg (dpa) - Kanzler Friedrich Merz hat die Entscheidung von
US-Präsident Donald Trump kritisiert, den G20-Gipfel in Südafrika zu
boykottieren. «Ich glaube, es war keine gute Entscheidung der
amerikanischen Regierung, hier zu fehlen. Aber das muss die
amerikanische Regierung selbst wissen», sagte der CDU-Chef vor
Journalisten zum Abschluss des Treffens der führenden Industrie- und
Schwellenländer im südafrikanischen Johannesburg. «Für uns war es
gut, dass wir hier waren.»
Ihn habe bei dem Gipfel die Tatsache fasziniert, «dass man doch
sieht, dass die Welt sich im Augenblick neu ordnet und hier neue
Verbindungen entstehen», sagte Merz. Dabei hätten «die Vereinigten
Staaten von Amerika eine ziemlich geringe Rolle gespielt» - bis zum
Schlusswort von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, der den
G20-Vorsitz an die USA als nächsten Gastgeber im Jahr 2026 übergeben
habe. «Also hier hat viel stattgefunden, und dabei ist Amerika mal am
Rande erwähnt worden.»
Er habe noch keine Vorstellungen darüber, wie die USA ihre
G20-Präsidentschaft im nächsten Jahr organisieren wollten, sagte
Merz. Er höre, dass die Planung sei, das Abschlusstreffen in
Mar-a-Lago zu machen - einem Anwesen von Trump in Florida. «Aber wir
werden da sicherlich noch manche Vorschläge sehen der amerikanischen
Seite, wie das aussehen soll.»
Trump will G20 in eigenem Golfresort in Florida ausrichten
Trump hatte Anfang September gesagt, der G20-Gipfel 2026 werde in
einem seiner Golfresorts ausgerichtet, der Anlage «Doral» bei Miami
in Florida. Er hob damals hervor, dass die Luxusanlage ganz in der
Nähe eines Flughafens liege und «die beste Location» für den Gipfel
im Dezember 2026 sei.
Der Gruppe der G20 gehören 19 Staaten, die Europäische und die
Afrikanische Union an. Trump fehlte in Johannesburg, weil er
Südafrika ohne Beweise vorwirft, dass dort weiße Farmer verfolgt und
getötet würden. Südafrika weist die Vorwürfe zurück. Auch Kremlch
ef
Wladimir Putin und Chinas Präsident Xi Jinping nahmen am Gipfel nicht
teil. Deutschland wurde durch Merz und Finanzminister Lars Klingbeil
(SPD) vertreten.
