Ohne Dänemark: USA wollen laut Bericht direkten Draht nach Grönland

23.11.2025 14:42

Die USA beanspruchen unter Trump die Kontrolle über die größte Insel

der Erde - und wollen «Politiken» zufolge bilaterale Gespräche mit
Grönlands Regierung beginnen. Dänemark soll außen vor bleiben.

Kopenhagen (dpa) - Die USA wollen einem Bericht zufolge die dänische
Regierung umgehen, um direkte Kontakte zur Regierung Grönlands
aufzubauen. Wie die Zeitung «Politiken» berichtet, hätten die USA
seit April wiederholt versucht, ein Treffen mit dem grönländischen
Regierungschef Jens-Frederik Nielsen zu organisieren - unter
Ausschluss dänischen Regierungspersonals. Nielsen war im April dieses
Jahres gewählt worden. 

Politische Praxis im Königreich Dänemark ist, dass sowohl dänische
als auch grönländische Vertreter bei Gesprächen präsent sein müss
en,
wenn es um Außen-, Sicherheits- oder Verteidigungsfragen geht, die
Grönland betreffen. 

Die grönländische Regierung hätte den amerikanischen Wunsch nach
einem bilateralen Treffen abgelehnt, so «Politiken» weiter. Die
Zeitung beruft sich dabei auf Quellen aus den USA, Grönland und
Dänemark. Das Weiße Haus äußerte sich auf eine schriftliche Anfrage

der Zeitung bezüglich möglicher Treffen zwischen amerikanischen und
grönländischen Vertretern nicht konkret, wiederholte jedoch die
strategische Bedeutsamkeit Grönlands für die USA.

Kooperation mit den USA nicht ausgeschlossen

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres über Monate hinweg
immer wieder Besitzansprüche auf die größte Insel der Erde
angemeldet. Die Debatte darüber ist zwar aktuell etwas abgeklungen,
doch an Trumps Position hat sich seitdem nichts geändert. Die
Eisinsel mit ihren knapp 56.000 Einwohnern ist weitgehend autonom,
gehört aber offiziell zum Königreich Dänemark.

Nielsen schloss in der Vergangenheit auch nicht aus, dass man unter
bestimmten Bedingungen für eine respektvolle Zusammenarbeit mit den
USA offen sei. Eine Kooperation mit den USA schließe ein engeres
Heranrücken an die Europäer nicht aus. Das Wichtigste sei, dass sie
der grönländischen Bevölkerung größtmöglich nützte, so Nielse
n.