EU-Chefdiplomatin: Könnte entscheidende Woche werden

01.12.2025 09:54

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sieht die nächsten Tage als
möglicherweise entscheidend für die US-Initiative zum Ende des Kriegs
in der Ukraine. Sieht sie auch für die Europäer eine Rolle?

Brüssel (dpa) - Die kommenden Tagen könnten nach Einschätzung der
EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas richtungsweisend für die
US-Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die
Ukraine werden. Man habe gehört, dass die jüngsten Gespräche in den
USA schwierig, aber konstruktiv gewesen seien, sagte Kallas am Rande
eines EU-Verteidigungsministertreffens ins Brüssel. «Es könnte eine
entscheidende Woche für die Diplomatie werden.»

Zur Frage, ob sie den Amerikanern vertraue, dass sie eine gute Lösung
für die Ukraine finden, sagte Kallas, wenn die Ukrainer in den
Gesprächen gemeinsam mit den Europäern sitzen würden, wären sie
definitiv viel stärker. Sie vertraue aber darauf, dass die Ukrainer
für sich selbst einstehen könnten.

Um die Situation der Ukrainer am Verhandlungstisch zu stärken, könne
die EU nun den Druck auf Russland weiter erhöhen. Dies sei unter
anderem mit weiteren Sanktionen sowie mit der Nutzung von in der EU
festgesetztem russischem Staatsvermögen für die Ukraine möglich. Vor

dem sogenannten Reparationsdarlehen hätten die Russen große Angst,
ergänzte Kallas.

Nach Gesprächen zwischen Vertretern der USA und der Ukraine in
Florida hatte sich US-Präsident Donald Trump zuvor optimistisch
geäußert. Er gab sich überzeugt, dass sowohl Russland als auch die
Ukraine ein Ende des Krieges wollten. «Ich denke, es gibt eine gute
Chance, dass wir einen Deal machen können», sagte er an Bord der
Präsidentenmaschine Air Force One.