Länderchefs fordern Anrechnung für grünen Stahl bei Autos
02.12.2025 16:58
Elf Regierungschefs machen Druck: Grüner Stahl soll beim
CO?-Flottengrenzwert für Autos zählen. Was Initiatorin Anke Rehlinger
sich davon erhofft.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Auf Initiative der saarländischen
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und ihres niedersächsischen
Amtskollegen Olaf Lies (SPD) haben sich elf Regierungschefs an
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt. In einem
Brief fordern sie die Berücksichtigung von grünem Stahl bei der
Berechnung von CO?-Flottengrenzwerten für Pkw.
Hintergrund: Die EU hat Grenzwerte für den durchschnittlichen
CO?-Ausstoß von neu zugelassenen Autos festgelegt. Stahl macht einen
großen Teil der Fahrzeugmasse aus, daher sind die CO?-Emissionen bei
der Stahlproduktion ein wichtiger Faktor für die Gesamt-CO?-Bilanz
eines Autos. Grüner Stahl wird allerdings mit umweltfreundlicheren
Verfahren hergestellt, die weniger CO? ausstoßen.
«Wir erhoffen uns, dass wir auch bei der EU-Kommission noch mal auf
eine wie ich finde sehr günstige Situation aufmerksam machen können»,
sagte Rehlinger vor Journalisten in Saarbrücken. «Nämlich, dass wir
zum einen wirklich einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz
leisten können. Und damit gleichzeitig einen Leitmarkt, nämlich den
für Grünen Stahl, anreizen können - ohne dass man dabei
irgendjemanden vor den Kopf stoßen muss.«
Letztendlich gehe es auch darum, wie man klug Klimaziele erreichen
könne, wenn der Absatz von Elektrofahrzeugen nach wie vor ein
bisschen hänge. «Nur das Messen am Auspuff allein» sei «vielleicht
nicht die einzig glückselig machende Betrachtungsweise», so die
Ministerpräsidentin.
