X lässt EU-Kommission keine Anzeigen mehr schalten
08.12.2025 06:41
Die EU-Kommission verhängte gegen Elon Musks Online-Plattform X eine
Millionenstrafe. Nun behauptet die Firma, bei einem Beitrag dazu habe
die Behörde Regeln verletzt. Das habe man ahnden müssen.
Austin (dpa) - Nach der hohen Strafe der EU-Kommission gegen X darf
die Brüsseler Behörde keine Anzeigen mehr auf der Online-Plattform
von Tech-Milliardär Elon Musk schalten. Produktchef Nikita Bier
begründete das Verbot damit, dass der Account der Kommission gegen
Regeln verstoßen habe, um einem X-Beitrag zu der Strafe von 120
Millionen Euro mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Zuvor hatte Musk
ebenfalls via X dazu aufgerufen, die Europäische Union abzuschaffen.
EU-Kommission: Irreführende Häkchen
Die EU-Kommission hatte ihre Strafe unter anderem damit begründet,
dass unter Musks Ägide die Verifikations-Häkchen hinter X-Accounts
irreführend vergeben worden seien. Bevor der schwerreiche Unternehmer
die damals noch als Twitter bekannte Plattform im Oktober 2022
übernahm, waren die Verifikations-Symbole erst nach einer
erfolgreichen Identitätsprüfung an prominente Nutzer und Unternehmen
vergeben worden. Musk beschloss jedoch, dass alle zahlenden
Abo-Kunden das identisch aussehende Symbol bekommen sollen - ohne
eindeutigen Beleg der Identität. Inzwischen gibt es auch goldene
Symbole für Unternehmen und silberne für Regierungsbehörden.
Mit der Auflösung ihres Anzeigen-Accounts verliert die Kommission die
Möglichkeit, die Verbreitung ihrer Beiträge zu steigern, indem sie
gegen Bezahlung mehr Nutzern angezeigt werden.
X-Chef sieht Regeln verletzt
X-Produktchef Bier behauptete, die Kommission habe in dem fraglichen
Beitrag einen Link veröffentlicht, der «Nutzer glauben lässt, dass es
ein Video ist». Es sei versucht worden, «künstlich die Reichweite zu
erhöhen». In dem Beitrag wird ein 40 Sekunden langes Video zur
Entscheidung der Kommission angezeigt, das auch abgespielt werden
kann.
Bier reagierte nicht auf Nachfragen von Nutzern dazu, worin genau der
Verstoß liege. Er behauptete, die Kommission habe eine Schwachstelle
der Plattform ausgenutzt, die inzwischen geschlossen worden sei.
