EU-Staaten einigen sich auf Verteilung von Asylbewerbern

08.12.2025 12:37

21.000 Asylbewerber sollen in der EU neu verteilt werden - doch
welche Länder nehmen auf? Und wie viel Geld fließt für besonders
belastete Mitgliedsländer?

Brüssel (dpa) - Die EU-Länder haben sich bei der Verteilung von
Asylbewerbern und den Beiträgen zum sogenannten Solidaritätspool
geeinigt. Innerhalb der Europäischen Union sollen 21.000
Schutzsuchende umgesiedelt werden, um besonders unter Druck stehende
EU-Staaten zu entlasten, wie die EU-Innenminister bei einem Treffen
in Brüssel festlegten.

Zudem sollen weniger belastete EU-Länder im Rahmen des
Solidaritätsmechanismus, der mit der europäischen Asylreform 2024
beschlossen wurde, 420 Millionen Euro bereitstellen. Eigentlich ist
in der Asylreform die Umsiedlung von mindestens 30.000 Asylbewerbern
und die Bereitstellung von 600 Millionen Euro pro Jahr vorgesehen. Da
die europäische Asylreform aber erst ab Juli 2026 in Kraft tritt,
einigten sich die EU-Länder auf insgesamt geringere Beiträge. 

Deutschlands Beitrag noch unklar 

Welche Beiträge Deutschland oder andere Länder gemäß Einigung nun
konkret leisten müssen, blieb zunächst unklar. Die Bundesrepublik
kann sich nach einer Analyse von EU-Innenkommissar Magnus Brunner
aber darauf berufen, dass sie sich bereits um sehr viele Asylbewerber
kümmert, für die eigentlich andere EU-Staaten zuständig wären. 

Auch andere Solidaritätsbeiträge wie Geld- oder Sachleistungen wären

demnach von deutscher Seite nicht notwendig. Diese können theoretisch
von unterstützungspflichtigen EU-Staaten geleistet werden, die keine
Flüchtlinge aufnehmen wollen. 

Zuletzt deutlich weniger Asylanträge in der EU 

Als Länder, die im kommenden Jahr wegen eines hohen Migrationsdrucks
Anrecht auf Solidarität anderer EU-Staaten haben, stuft die
EU-Kommission in ihrer Analyse Griechenland und Zypern sowie Spanien
und Italien ein. Zu den EU-Staaten, die nach den neuen Regeln
wahrscheinlich Migranten aus anderen Ländern aufnehmen oder andere
Solidaritätsbeiträge leisten müssen, zählen Länder wie Schweden,

Portugal, Ungarn, Rumänien und Luxemburg.

Die Zahl der neuen Asylbewerber innerhalb der Europäischen Union
sowie in den Nicht-Mitgliedsländern Norwegen und Schweiz ging im
ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt zurück. Bis Ende Juni wurden
in der Staatengruppe aus 29 Ländern (EU+) insgesamt 399.000 neue
Anträge registriert - im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 ein
Rückgang von 114.000 beziehungsweise 23 Prozent.