Erhalt der Frankfurter Euro-Skulptur gesichert

08.12.2025 13:18

Das riesige Euro-Zeichen ist weltbekannt. Aber Vandalismus verursacht
jedes Jahr große Schäden. Wer zahlt für die Beseitigung? Und was sagt

der Künstler dazu?

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Es ist eines der beliebtesten Fotomotive
Frankfurts: das 14 Meter hohe Euro-Symbol am Willy-Brandt-Platz. Aber
die Kosten für den Erhalt des Kunstwerks sind hoch - unter anderem
für die Beseitigung von Vandalismusschäden. Nun haben sich die Stadt,
die Europäische Zentralbank (EZB) und zivilgesellschaftliche
Organisationen auf eine dauerhafte Finanzierung geeinigt. 

Die von dem Konzeptkünstler Ottmar Hörl entworfene Skulptur wurde von
Banken finanziert und im Dezember 2001 - kurz vor der Einführung der
gemeinsamen Währung - vor dem damaligen Sitz der EZB aufgestellt.
Seither wurde das blau und gelb beleuchtete Kunstwerk zum Symbol für
den Euro und für Europa.

EZB und Stadt zahlen in einen Topf ein

Um die laufenden Kosten zu decken, sind nach Angaben der
Vertragspartner jährlich im Schnitt rund 50.000 Euro nötig. Künftig
zahlen dafür die EZB 20.000 Euro und die Stadt 30.000 Euro in einen
Topf ein. Bisher hatte sich das Frankfurter Kultur Komitee um die
Skulptur gekümmert, nun übernimmt diese Aufgabe die Europa Union
Frankfurt. 

Rund 7.500 Euro pro Jahr kostet allein die Beleuchtung, wie Manfred
Pohl, Vorsitzender des Kultur Komitees, berichtet. 5.000 Euro
verlangt der TÜV, der sicherstellt, dass nicht etwa ein Stern
herunterfällt. Zwischen 15.000 und 20.000 Euro fallen laut Pohl für
Reinigung und Reparaturen an. 

Vandalismus nimmt zu

2015 war die Skulptur zuletzt generalsaniert worden, 2024 hatte der
TÜV Pohl zufolge «erhebliche Mängel» festgestellt, die nun für ru
nd
30.000 Euro behoben werden müssten. Zum Beispiel müssten gerissene
Scheiben ersetzt werden.

Größte Sorge sei aber der Vandalismus, sagte Pohl. Menschen würden
die Sterne kaputt werfen oder auf die Skulptur klettern und in die
Scheiben treten. Jeder Stern koste 3.500 Euro. Seit etwa 2020 habe
der Vandalismus zugenommen, sagte Pohl. «Es gibt Gruppen in der
Bevölkerung, die gegen den Euro sind und gegen Europa.»

Künstler: Kunst ohne Gebrauchsanweisung

Ottmar Hörl, der Schöpfer des berühmten Wahrzeichens, ist froh über

die Einigung. Seit 25 Jahren werde über das Werk kontrovers
diskutiert: «Ist das Kunst oder kann das weg?» Den weltweiten Erfolg
seiner Skulptur führt er darauf zurück, «dass man keine
Gebrauchsanweisung braucht, um das Ding zu verstehen».

Für seine Biografie sei das Werk ein Erfolg gewesen: «Egal wo ich
bin: Dieses Zeichen kennt jeder. Auch wer mich nicht kennt, kennt
dieses Werk.» Finanziell habe er allerdings einen Fehler gemacht:
«Ich hätte gern Anteilsscheine gehabt, dass ich für jedes Foto einen

Euro bekomme».