Heiße Phase: Verhandlung über EU-Verbot für «Veggie-Burger»
09.12.2025 17:30
EU-Politik auf dem Teller: Wieso ein neues Verbot pflanzlicher
Produktnamen gerade Deutschlands Firmen und Kunden besonders treffen
würde. Die Verhandlungen gehen in eine entscheidende Phase.
Brüssel (dpa) - Die Verhandlungen über ein vom EU-Parlament
gefordertes Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Burger» oder
«Tofu-Wurst» gehen in die womöglich entscheidende Phase. Am Mittwoch
treffen sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten zur
vielleicht finalen Verhandlungsrunde zu dem Vorhaben.
Die EVP-Fraktion, zu der auch CDU und CSU gehören, hatte den Vorstoß
im EU-Parlament eingebracht. Deutsche Unionsabgeordnete stimmten mit
wenigen Ausnahmen gegen ein Verbot - eine ausreichende Mehrheit gab
es trotzdem. Begründet wird die Änderung damit, Verbraucher und
Landwirte zu schützen. Konkret sollen Begriffe wie «Steak»,
«Schnitzel», «Burger» und «Wurst» nur noch für Produkte aus T
ieren
verwendet werden dürfen.
Damit ein Verbot in Kraft treten kann, muss auch eine ausreichende
Mehrheit der EU-Staaten zustimmen. Obwohl sich Bundesagrarminister
Alois Rainer (CSU) bereits gegen ein Verbot ausgesprochen hat, ist
eine Mehrheit für Einschränkungen nicht ausgeschlossen. Das Verbot
könnte also gegen den expliziten Willen Deutschlands beschlossen
werden.
Für deutsche Konzerne wäre das eine schlechte Nachricht. Deutschland
ist nach Angaben von Wirtschaftsvertretern der größte Markt für
pflanzliche Alternativprodukte in Europa. Firmen müssten Produkte
umbenennen und könnten sie womöglich nicht mehr so einfach
vermarkten.
