Söder geht EU-Vorschlag zu Verbrenner-Aus nicht weit genug
11.12.2025 19:20
Ab 2035 könnten in der EU weiterhin Verbrenner zugelassen werden -
aber nur unter Bedingungen. Aus Brüssel sickern Details durch. Das
Echo ist geteilt, nach erster Freude kommen direkte Forderungen.
Brüssel/München (dpa) - Die von der EU-Kommission angekündigte
Rücknahme des sogenannten Verbrenner-Aus geht nach Ansicht von
CSU-Chef Markus Söder nicht weit genug. «Das ist ein sehr gutes
Signal, wenn auch nur ein erster Schritt, denn nur zehn Prozent
Verbrenner reicht noch nicht», sagte der bayerische Ministerpräsident
der Deutschen Presse-Agentur in München.
Weber: Kommissions-Vorschlag setzt auf Reduktion von 90 Prozent
Die EU-Kommission will nach derzeitigem Stand der Planung empfehlen,
auch nach 2035 Neuwagen mit Verbrennertechnologie zuzulassen, wie der
Deutschen Presse-Agentur aus Kommissionskreisen bestätigt wurde. Der
Vorschlag muss noch vom Kollegium der EU-Kommissarinnen und
-Kommissare angenommen werden.
Nach Angaben von EVP-Fraktionschef und CSU-Vize Manfred Weber geht es
um eine Reduktion von 90 Prozent. «Bei Neuzulassungen ab 2035 soll
nun statt 100 Prozent eine 90-prozentige Reduktion des CO2-Ausstoßes
für die Flottenziele der Automobilhersteller verpflichtend werden»,
sagte er der «Bild»-Zeitung.
Söder: Parlament kann «sicher noch deutlich weitergehen»
Söder betonte, das EU-Parlament könne bei der konkreten Ausgestaltung
des Vorschlags «sicher noch deutlich weitergehen. Trotzdem ist
wichtig, dass sich die EU bewegt. Das liegt natürlich an der klaren
Position von Deutschland und unserer konsequenten Haltung aus
Bayern.» Nach langen internen Debatten hatte sich die schwarz-rote
Bundesregierung erst vor wenigen Wochen auf eine gemeinsame Linie
beim geforderten Aus vom Verbrenner-Aus geeinigt.
Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten sich 2022
eigentlich darauf geeinigt, dass Neuwagen in der EU ab 2035 im
Betrieb kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) mehr ausstoßen
dürfen. Hintergrund sind die sogenannten Flottengrenzwerte, die
eigentlich eine Reduktion des CO2-Ausstoßes von neu zugelassenen
Autos bis 2035 um 100 Prozent vorsehen.
