Geopolitische Schocks: EZB startet Stresstest für 110 Banken

12.12.2025 10:10

Cyberangriffe, Wirtschaftskrisen, Krieg: Wie robust sind Europas
Banken? Die EZB testet, ob genug Puffer für harte Zeiten da sind -
und fordert von Geldhäusern einen Krisen-Check.

Frankfurt/Main (dpa) - Spannungen, Konflikte, Kriege - geopolitische
Risiken können Banken hart treffen. Wie sehr die Risikopuffer
zusammenschmelzen könnten, wollen die Bankenaufseher der Europäischen
Zentralbank (EZB) 2026 in einem Krisentest unter die Lupe nehmen.
Ergebnisse des Stresstests sollen im Sommer veröffentlicht werden,
wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

Externe Schocks können sich auf mehreren Kanälen negativ auf
Finanzinstitute auswirken: Turbulenzen an den Finanzmärkten,
Wirtschaftsabschwung, zunehmende Cyberrisiken als Bedrohung für den
Bankbetrieb.

Stresstests sollen mögliche Schwachstellen offenlegen

Die EZB fordert 110 direkt von ihr beaufsichtigte Banken im Euroraum
auf, die relevantesten geopolitischen Risikoereignisse zu
identifizieren, die zu einem Rückgang ihres harten Kernkapitals um
mindestens 300 Basispunkte führen könnten. Kernkapital ist Kapital,
das im Fall von Verlusten uneingeschränkt zur Verfügung steht.

Darüber hinaus müssen Banken darlegen, wie sie solche Risiken managen
und sich in die Lage bringen würden, eine Krise zu überstehen. Solche
Stresstests sollen möglichst frühzeitig Schwachstellen bei Banken
offenlegen, um schon vor tatsächlichen Rückschlägen präventiv
gegenzusteuern.