Rehlinger begrüßt Änderungen beim Verbrenner-Aus
13.12.2025 14:31
Die EU-Kommission will Vorschläge für mögliche Änderungen am
sogenannten Verbrenner-Aus nächste Woche vorstellen. Das Saarland als
Autoland ist gespannt.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Die saarländische Ministerpräsidentin Anke
Rehlinger (SPD) freut sich über eine mögliche Kursänderung der EU
beim Verbrenner-Aus. «Wir müssen jetzt einen Weg finden, bei dem wir
die Klimaschutzziele mit den industriepolitischen Realitäten
versöhnen können», sagte Rehlinger der Deutschen Presse-Agentur in
Saarbrücken.
«Alles, was dazu beiträgt, dass man auf der einen Seite
Klimaschutzziele erreicht und gleichzeitig die deutsche
Automobilindustrie stützt und Arbeitsplätze erhält, findet unsere
Unterstützung», sagte die Ministerpräsidentin. «Für das Saarland
ist
wichtig, dass die Technologieoption Hybrid auch nach 2035 möglich
bleibt, das scheint ja gut auszusehen.»
«Klimaschutz ohne Deindustralisierung»
Das Saarland ist wirtschaftlich besonders stark von Autoindustrie und
Autozulieferern sowie von der Stahlindustrie abhängig. Die
Stahlindustrie wird derzeit auf die Produktion von «grünem Stahl»
umgestellt, der mit weniger CO2-Ausstoß produziert werden soll.
Rehlinger sagte, das Ziel müsse «Klimaschutz ohne
Deindustrialisierung» sein. «Das ist ein schmaler Grat und man sollte
jetzt nicht daneben treten.» Mit der Überlegung, den CO2-Ausstoß von
Autos durch die Verwendung «grünen» Stahls zu kompensieren, könne m
an
«im Grunde genommen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen».
Man käme beim Verbrenner-Aus der Automobilindustrie entgegen, ohne
das Klimaschutzziel aufzugeben. Zugleich würde noch ein Impuls für
einen grünen Leitmarkt bei der Stahlindustrie gesetzt: «Was ja dem
Saarland sehr guttun würde.»
Rehlinger will Details von der EU-Kommission abwarten
Eine solche Entscheidung wäre «auch ein kluges Beispiel dafür, wie
man sowohl das Klima als auch Arbeitsplätze schützt», sagte die
Ministerpräsidentin. Sie wolle jedoch die Details abwarten, die die
Kommission voraussichtlich am Dienstag vorlegen werde.
Offiziell sind die Vorschläge der EU-Kommission zum sogenannten
Verbrenner-Aus noch nicht. Wie der Deutschen Presse-Agentur aus
Kommissionskreisen bestätigt wurde, will die Behörde nach derzeitigem
Stand der Planung empfehlen, auch nach 2035 Neuwagen mit
Verbrennertechnologie zuzulassen.
Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten sich 2022
eigentlich darauf geeinigt, dass Neuwagen in der EU ab 2035 im
Betrieb kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) mehr ausstoßen
dürfen.
