DIHK: Deutschland muss sich für Mercosur-Deal einsetzen
15.12.2025 09:46
Eigentlich soll das Abkommen zwischen der EU und südamerikanischen
Staaten kommendes Wochenende unterzeichnet werden, doch viele Fragen
bleiben offen. Die DIHK warnt vor einer verpassten Chance.
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung sollte sich aus Sicht der
Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) entschlossen für einen
Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens einsetzen. «Die EU darf die
Chance nicht verpassen, sich mit den wichtigen Handels- und
Rohstoffpartnern in Südamerika enger zu verbinden und bestehende
Handelshürden abzubauen», sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker
Treier laut Mitteilung. Die französische Regierung hatte am Sonntag
abermals Nachbesserungen und eine Verschiebung gefordert.
Treier sagte: «Auch die Bundesregierung sollte sich daher klar und
entschlossen für die Ratifizierung einsetzen.» Das Abkommen biete
durch Zollsenkungen und Marktöffnungen große wirtschaftliche
Potenziale. «Nach mehr als 25 Jahren Verhandlungen erwarten die
Unternehmen in Deutschland, dass der Europäische Rat und das
Europäische Parlament das Abkommen mit den Mercosur-Partnerländern
endlich abschließen.»
Wer das Abkommen schließen soll
Der Deal soll den Handel zwischen der EU und den vier
Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay
ankurbeln. Die Freihandelszone mit mehr als 700 Millionen Einwohnern
wäre nach Angaben der EU-Kommission die weltweit größte dieser Art.
Eigentlich sollte der Beschluss zur Unterzeichnung des Abkommens
schon vor dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag erfolgen. Doch noch
ist nicht sicher, ob die notwendige Mehrheit zustande kommt. Geplant
war, das Abkommen dann am Wochenende am Rande eines Mercosur-Gipfels
in Brasilien zu unterzeichnen.
