Journalisten in Haft mit Sacharow-Preis geehrt

16.12.2025 13:00

Zwei Journalisten aus Belarus und Georgien erhalten den
Sacharow-Preis. Das Europaparlament würdigt ihren Einsatz für
Meinungsfreiheit.

Straßburg (dpa) - Zwei inhaftierte Journalisten sind mit dem
Sacharow-Preis des Europaparlaments geehrt worden. Die Auszeichnung
wurde in Abwesenheit an Andrzej Poczobut aus Belarus und Msia
Amaghlobeli aus Georgien verliehen, wie bei einer Übertragung der
Preiszeremonie zu sehen war. Beide seien in Haft, «nur weil sie ihre
Arbeit gemacht haben», sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola
bereits bei der Bekanntgabe der Preisträger im Oktober.

Preisträger in Haft

Amaghlobeli ist Journalistin und Leiterin mehrerer Online-Medien. Sie
wurde nach Angaben des EU-Parlaments 2025 wegen ihrer Teilnahme an
einer regierungskritischen Demonstration festgenommen und aus
politischen Gründen zu zwei Jahren Haft verurteilt. Sie sei zu einer
Symbolfigur der pro demokratischen Bewegung geworden.

Poczobut ist Journalist aus der polnischen Minderheit in Belarus. Wie
das EU-Parlament schreibt, ist er bekannt für seine Kritik an der
belarussischen Regierung von Alexander Lukaschenko. «Er gilt als
Symbolfigur im Kampf für Freiheit und Demokratie in dem Land», so das
Parlament. Poczobut sei wiederholt von den Behörden festgenommen und
zu acht Jahren in einer Strafkolonie verurteilt worden. 

Preis mit langer Geschichte

Der Sacharow-Preis wird seit 1988 vom Europäischen Parlament an
Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die
Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen.
Er ist mit 50.000 Euro dotiert. Vergangenes Jahr ging der Preis an
Venezuelas Opposition.