«Dritter Weltkrieg» - Duma-Abgeordneter schimpft nach Berlin

16.12.2025 16:10

In Berlin ging es zwei Tage lang um eine Friedenslösung für die
Ukraine. Europäische Staats- und Regierungschefs machten einen
Vorschlag für Sicherheitsgarantien. Ein Duma-Abgeordneter wettert
los.

Moskau (dpa) - Nach dem Vorschlag europäischer Staats- und
Regierungschefs über eine multinationale Truppe zur Absicherung eines
Waffenstillstands in der Ukraine kommt Kritik aus Russland. Der
Leiter des außenpolitischen Ausschusses im russischen Parlament,
Leonid Sluzki, warf dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
und den Europäern vor, den Friedensprozess zu torpedieren und warnte
gar vor dem Dritten Weltkrieg.

Sicherheitsgarantien der Ukraine könnten nicht auf Kosten der
Sicherheit Russlands entstehen, schrieb Sluzki bei Telegram. Russland
setze sich für einen dauerhaften Frieden ein, sei aber gegen eine
illusorische Waffenruhe mit dem Ziel eines neuen Betrugs zum Preis
weiterer Opfer. Das würde garantiert zum Dritten Weltkrieg führen.

In Berlin hatten am Sonntag und am Montag Ukrainer, US-Amerikaner und
Europäer über eine Friedenslösung für die Ukraine beraten. Kanzler

Friedrich Merz und zahlreiche weitere europäische Staats- und
Regierungschefs setzten sich in einer verabschiedeten Erklärung für
eine multinationale Truppe zur Absicherung eines Waffenstillstands in
der Ukraine ein.

Moskau will keine internationalen Truppen und Waffenruhe

Russland hatte in der Vergangenheit schon mehrfach ausländische
Truppen vor allem aus Nato-Staaten in der Ukraine abgelehnt. Immer
wieder kommt aus Moskau die Drohung, dass sie als Ziele angesehen und
vernichtet würden. 

Der Kreml äußerte sich bislang nicht explizit zu den Gesprächen in
Berlin. Putins Sprecher Dmitri Peskow verwies darauf, dass Moskau
noch keinen Text dazu erhalten habe. Er erteilte aber dem Vorschlag
einer Waffenruhe über Weihnachten von Bundeskanzler Merz eine Absage.

Russland überzieht die Ukraine seit fast vier Jahren mit einem
zerstörerischen Angriffskrieg.