Schneider: Stimmen Lockerung von Gentechnik-Regeln nicht zu
17.12.2025 13:16
Gentechnik im Supermarkt - bald ohne Kennzeichnung?
Bundesumweltminister Carsten Schneider stellt sich gegen die Einigung
auf EU-Ebene und fordert Transparenz für Verbraucher.
Berlin (dpa) - Deutschland wird den geplanten lockereren EU-Regeln
für Gentechnik nach Worten von Bundesumweltminister Carsten Schneider
nicht zustimmen. Entscheidend sei für ihn eine klare Kennzeichnung
für Verbraucher, machte er in der Sendung «Frühstart» von RTL/ntv
deutlich.
Mit modernen Gentechnikverfahren veränderte Lebensmittel sollen in
der EU künftig ohne spezielle Kennzeichnung im Supermarkt verkauft
werden können. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments
haben sich darauf geeinigt, entsprechende Züchtungen in vielen Fällen
von bislang strengen EU-Gentechnikregeln auszunehmen. Die Neuerung
muss noch formell von den EU-Staaten und dem Europaparlament
bestätigt werden, die EU-Staaten wollen das am Freitag machen.
Deutsche Zustimmung vermutlich nicht entscheidend
«Wahlfreiheit ist entscheidend. Freies Land? Aber natürlich. Dann
muss ich auch wissen, als Verbraucher, ist das gentechnisch verändert
oder nicht?», sagte Schneider. «Und solange diese
Kennzeichnungspflicht nicht gegeben ist, und so sieht der Vorschlag
aus Brüssel derzeit aus, werden wir dem nicht zustimmen.»
Die Bundesregierung sei noch in der Abstimmung, eine Zustimmung werde
es aber nicht geben, sagte Schneider. Da Deutschland dem Vorhaben
stets eher kritisch gegenüberstand, könnte die ausreichende Mehrheit
unter den EU-Staaten vermutlich aber auch ohne Zustimmung der
Bundesregierung zustande kommen.
