Boos-John: EU-Vorschlag zu Verbrenner-Aus zu kompliziert

17.12.2025 16:38

Thüringens Wirtschaftsministerin sieht im neuen EU-Vorschlag zum
Verbrenner-Aus Flexibilität, warnt aber vor komplizierter Umsetzung
und hohen Kosten für die Autoindustrie.

Erfurt/Brüssel (dpa/th) - Thüringens Wirtschaftsministerin Colette
Boos-John hat sich gemischt zum Vorschlag der EU-Kommission für eine
Aufweichung des Verbrenner-Aus geäußert. Zwar schaffe die Abkehr vom
Komplettverbot für Verbrenner ab 2035 eine gewisse Flexibilität für
die Autohersteller. Die Umsetzung sei jedoch kompliziert, so die
CDU-Politikerin.

Die Brüsseler EU-Kommission schlägt eine Änderung des sogenannten
Verbrenner-Aus vor: Demnach sollen Neuwagen auch nach 2035 noch CO2
ausstoßen dürfen, wenn dies durch die Verwendung von
umweltfreundlichem Stahl und mehr klimafreundlicheren Kraftstoffen
ausgeglichen wird.

«Beides ist derzeit noch zu teuer und wird die Wettbewerbsfähigkeit
der deutschen Hersteller nicht signifikant verbessern», so Boos-John.
Die Automobilindustrie müsse sich weiter auf Elektromobilität
konzentrieren. Die nun in Aussicht gestellte Möglichkeit für
Verbrennertechnologie auch nach 2035 «werde das alte Geschäftsmodell
aber allein nicht retten.»

Stattdessen seien weiterhin bessere Standorts- und
Wettbewerbsbedingungen für die deutsche Industrie nötig. «Die
Herausforderungen sind bekannt: Energiepreise, Steuern,
Bürokratiebelastung und Arbeitskosten müssen runter.»