Nato-Chef hält autonome EU-Verteidigung für unnötig

26.12.2025 03:30

Können sich die Europäer in Verteidigungsfragen noch auf die USA
verlassen? Die Politik von Donald Trump weckt bei manch einem in der
EU große Zweifel. Der Nato-Generalsekretär versucht zu beruhigen.

Brüssel (dpa) - Nato-Generalsekretär Mark Rutte hält es trotz des
aktuellen Kurses der Regierung von US-Präsident Donald Trump nicht
für nötig, dass sich die EU in Verteidigungsfragen völlig unabhängi
g
von den Vereinigten Staaten macht. Die USA erwarteten, dass Europa
mehr Verantwortung übernehme und mehr Geld für Verteidigung ausgebe,
sagte Rutte in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Letztlich gehe es aber darum, dies an der Seite der USA zu tun.

«Es ist nur logisch, dass wir Schritt für Schritt mehr Verantwortung
für Europas Verteidigung schultern - aber an der Seite der USA, die
voll und ganz zur Nato stehen, im Bündnis bleiben und in Europa
bleiben», sagte der frühere niederländische Regierungschef.

Rutte antwortete mit diesen Worten auf die Frage, ob er die Sicht des
CSU-Spitzenpolitikers Manfred Weber auf die aktuelle Lage teile. Der
Vorsitzende der europäischen Parteienfamilie EVP hatte jüngst den
Ausbau der EU zu einer europäischen Nato gefordert und dies damit
begründet, dass man sich auf die USA nicht mehr uneingeschränkt
verlassen könne.