EU-Kommission: Neues Einreisesystem im Zeitplan

27.12.2025 14:44

Mehr als 13,3 Millionen Ein- und Ausreisen, Tausende Verweigerungen
und aufgedeckte Betrugsfälle: Die EU-Kommission sieht das neue
Einreisesystem auf Kurs. Noch wird es nicht überall genutzt.

Brüssel (dpa) - Rund zweieinhalb Monate nach der Einführung eines
neuen Einreisesystems für Nicht-EU-Bürger zieht die EU-Kommission
eine positive Bilanz. Bislang seien rund 100 Fälle von
Identitätsbetrug mithilfe des Ein- und Ausreisesystems
(Entry-Exit-System - EES)aufgedeckt worden, hieß es von der Brüsseler
Behörde. 

Demnach seien mehr als 13,3 Millionen Ein- und Ausreisen im System
erfasst worden, davon 60 Prozent mittels biometrischer Daten. Bis
Mitte Dezember seien nahezu 7.000 Einreiseverweigerungen verzeichnet
worden.

Neues System seit Mitte Oktober

EU-Migrationskommissar Magnus Brunner sagte, dass System bringe
moderne Technik an die EU-Außengrenzen, verhindere Einreisen mit
gefälschten Dokumenten oder falschen Identitäten und unterstütze die

Grenzbehörden bei ihrer Arbeit. «So wissen wir, wer aus Drittstaaten
kommt, wann diese Personen Europa betreten und wann sie die EU wieder
verlassen.»

Seit dem 12. Oktober wird an den EU-Grenzübergängen das neue
Verfahren schrittweise eingeführt. Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger
können sich dabei elektronisch an speziellen Schaltern registrieren.
Ausnahmen gibt es dabei etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte
besitzen und in unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen.
Für deutsche Staatsangehörige oder Staatsangehörige anderer EU-Länd
er
ändert sich nichts.

Einreisende müssen laut EU neben den üblichen Angaben aus dem
Reisepass auch biometrische Daten - also Fingerabdrücke und
Gesichtsbilder - machen und speichern lassen.

Ab dem 10. April 2026 soll das System an allen Übergangsstellen
europäischer Außengrenzen funktionieren. Dann soll auch der Stempel
im Pass Geschichte sein. Man sei klar im Zeitplan, hieß es nun von
der EU-Kommission. In Deutschland werde das EES etwa bereits an den
Flughäfen in Frankfurt am Main, Berlin, Düsseldorf und München
genutzt.