Neue Führerscheinrichtlinie vorgeschlagen

Zeitlich begrenzte Geltungsdauer der Führerscheine EU-weit

Die Europäische Kommission möchte die Möglichkeiten des Führerscheinbetrugs verringern, echte Freizügigkeit für die europäischen Autofahrer gewährleisten und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Daher hat sie vorgeschlagen, in allen EU-Staaten den Führerschein im Scheckkartenformat einzuführen - optional ausgestattet mit einem Mikrochip. Eine weitere wichtige Änderung gibt es bei der Gültigkeitsdauer. Bisher werden in einigen Ländern Führerscheine auf Lebenszeit ausgestellt, so auch in Deutschland.

Mit diesem Prinzip will die Komission brechen: Zukünftig sollen in Europa alle neuen Führerscheine der Klassen A (Krafträder) und B (PKW) zehn Jahre gültig sein. Ist der Inhaber über 65 Jahre alt, halbiert sich die Zeitspanne auf fünf Jahre. Neue Führerscheine der Klassen C (LKW) und D (Busse) sollen ebenfalls fünf Jahre gültig sein. Die Kommission will aber nicht, dass sich die Inhaber von Führerscheinen der Klassen A und B nach Ablauf dieser Frist zwingend vom Arzt untersuchen lassen müssen. Sie schiebt den Schwarzen Peter den Mitgliedsstaaten zu und überlässt es ihnen, ob bei Erneuerung des Führerscheins eine ärztliche Untersuchungen zur Pflicht wird oder nicht. Lediglich für Lkw- und Busfahrer will die Kommission die Zeitabstände dieser bereits verbindlich vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchungen harmonisieren, damit sie mit der Erneuerung zeitlich zusammenfallen.

Das neuen Gesetz soll außerdem den so genannten "Führerscheintourismus" noch weiter unterbinden. Fahrer sollen in einem anderen EU-Staat keinen neuen Führerschein mehr beantragen können, nachdem ihnen die Fahrerlaubnis in ihrem Heimatland entzogen worden ist. Zur Sicherheit auf Europas Straßen können die EU-Führerscheine auch dadurch beitragen, dass Mindestanforderungen an die Grundqualifikation und die Weiterbildung der Fahrprüfer eingeführt werden.

Viele alte Führerscheine aus Papier sind außerdem nicht fälschungssicher. Die Ereignisse des 11. September 2001 haben die EU für Sicherheitslücken wie diese sensibilisiert, Führerscheine werden schließlich auch als Identitätsdokumente akzeptiert. Die eingeschränkte Gültigkeitsdauer des neuen Euro-Führerscheins soll die Betrugsmöglichkeiten verringern, da das Foto des Inhabers regelmäßig aktualisiert wird und neue Sicherheitsmerkmale auf den Dokumenten schneller eingesetzt können. Für alle bereits ausgestellten Führerscheine sind die Änderungen aber nicht wirksam - wenigstens solange man den Führerschein nicht verliert oder er gestohlen wird und man dann einen neuen beantragen muss.

Weitere Informationen:

Informationen zum Führerschein der Europäischen Kommission