Arbeiten in der Slowakei

Eine starke Automobilbranche

Die Slowakei ist eine hoch industrialisierte und stark exportorientierte Volkswirtschaft. Der Exportanteil am BIP beträgt über 90 Prozent, davon 80 Prozent in andere EU-Mitgliedstaaten. Der Anteil der Industrie samt Baugewerbe beträgt ca. 28 Prozent des Bruttoinlandsprodukts; über 57 Prozent macht der Dienstleistungssektor aus, der Anteil der Landwirtschaft liegt bei um 2,5 Prozent.

Situation auf dem Arbeitsmarkt

Der industrielle Schwerpunkt liegt in der breit gefächerten Automobilbranche sowie in den Bereichen Elektronik, Metallbearbeitung und Maschinenbau. Die großen ausländischen Konzerne Volkswagen und Hyundai/Kia spielen im slowakischen Fahrzeugbau eine führende Rolle.

Von dem hohen Pro-Kopf-Einkommen profitiert vorwiegend der Westen des Landes um die Region Bratislava. Bratislava ist nach Prag eine der wichtigsten Wirtschaftsregionen in Osteuropa. Die Kaufkraft und Produktivität liegen dort im EU-Durchschnitt. Allerdings bieten Großkonzerne rund um Bratislava kaum noch Arbeitsplätze an. Zuletzt siedelten sich mit Hyundai und Volkswagen zwei Automobilkonzerne in Žilina und dem 30 km entfernten Martin an.

Der Fahrzeugbau ist jedoch nicht die einzige wichtige Branche. Die chemische und pharmazeutische Industrie ist mit einem Anteil von knapp 20 Prozent der bedeutendste Industriezweig des Landes. Weitere Branchen von Bedeutung sind die Nahrungsmittelindustrie und die Stahlindustrie. Letztere ist eine Exportstütze für das Land.

Der Wandel zur Marktwirtschaft hat dem Land allerdings auch eine Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent gebracht. Entlassungen in der Landwirtschaft und in den ehemaligen Staatsunternehmen konnten nicht durch neue Stellen im Dienstleistungssektor aufgefangen werden. Hinzu kommt, dass derzeit geburtenstarke Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt drängen. Die Arbeitslosenquote ist besonders im Osten des Landes (Banská Brstrica, Kosice) mit mehr als 20 Prozent sehr hoch.

Der Durchschnittslohn in der Slowakei betrug zuletzt circa 940 Euro, der Mindestlohn lag bei 480 Euro.


Jobsuche und Bewerbung

Wer einen Arbeitsplatz in der Slowakei sucht, sollte zuerst in Deutschland recherchieren. Die Adressen von deutscher Firmen in der Slowakei finden Sie in einem Verzeichnis der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer. Stellenanzeigen von deutschen Firmen stehen zumeist auch in den einschlägigen deutschen Zeitungen. Wichtige slowakische Zeitungen finden Sie am Ende dieser Seite aufgelistet.

Die Bewerbungen auf diese Anzeigen sollten nach dem in Deutschland üblichen Muster erfolgen. Wer sich in der Slowakei direkt bewirbt, sollte unbedingt ausführen, was ihn in dieses Land zieht und warum er gerade diese Stelle für geeignet hält. Ein chronologisch oder antichronologisch verfasster Lebenslauf gehört ebenso dazu wie Nachweise über Abschlüsse oder gegebenenfalls ein Foto. Im Lebenslauf sollte man die die Berufserfahrungen durchaus etwas stärker herausstellen. Natürlich ist, wie bei allen Auslandstätigkeiten das Sprechen der Landessprache erforderlich, auch wenn man in ausländischen Unternehmen mit Englisch gut zurechtkommt.

Aufenthalt

Deutsche Staatsangehörige unterliegen in der Slowakei einer Registrierungspflicht, wenn Sie sich länger als 90 Tage im Land aufhalten möchten. Sie sind verpflichtet, sich innerhalb von 10 Tagen bei dem für ihren Aufenthaltsort zuständigen Amt der Grenz- und Fremdenpolizei registrieren zu lassen. Dazu benötigen sie einen dort erhältlichen Antrag sowie ein gültiges Ausweispapier. Zusätzlich kann ein Nachweis über den Wohnort (z.B. Mietvertrag) verlangt werden.

Die Slowakei gewährt EU-Bürgern uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit. Wer sein Geld in der Slowakei verdienen will, braucht also keine Arbeitserlaubnis. Innerhalb von 10 Arbeitstagen nach der Einreise in die Slowakische Republik müssen sich EU-Bürger bei der örtlich zuständigen Ausländerpolizeistelle anmelden. Der Aufenthalt wird dann zunächst für ein Jahr gestattet.

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Wichtige Länderinformationen finden Sie auf http://www.slowakei-net.de sowie auf der Website des Auswärtigen Amtes.

Zeitungen:
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