Arbeiten in Slowenien

Starke Chancen im Dienstleistungssektor

Das Pro-Kopf Einkommen in Slowenien ist hoch, die Arbeitslosigkeit mit rund 4,5 Prozent relativ gering und die Inflation stabil. Die EU-Mitgliedschaft sehen viele Slowenen deshalb als Chance, nicht als wirtschaftliche Notwendigkeit.

Situation auf dem Arbeitsmarkt

Der Zusammenbruch der ehemaligen jugoslawischen Märkte nach der Unabhängigkeit und der erforderliche Umbau der Wirtschaft in eine funktionierende Marktwirtschaft führte zu Beginn der 90er Jahre zu einer schweren Rezession, aus der sich Slowenien jedoch bereits 1993 lösen konnte. Seither steigt die reale Wirtschaftsleistung kontinuierlich an. In den letzten Jahren hat sich in Slowenien ein bedeutender Strukturwandel hin zum tertiären Sektor (56 Prozent) vollzog, während die Landwirtschaft (2 Prozent) und die Industrie (28 Prozent) an Bedeutung verloren haben (Quelle: Statista).

Heute bietet Slowenien alle Standards eines entwickelten Industrielandes. Dabei ist die Produktivität in den meisten Branchen durchaus mit der anderer westeuropäischer Länder vergleichbar. Es stehen hochmotivierte und qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung. Die Infrastruktur ist in allen Bereichen gut entwickelt und wird ständig weiter ausgebaut.

Allein im öffentlichen Sektor werden 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erbracht. Die wichtigsten Teilbereiche stellen neben dem öffentlichen Sektor der Handel und der Tourismus dar. Der Handel ist weit entwickelt, ausländische Investitionen im Drogeriebereich sowie Lebensmitteleinzelhandel haben hier einen starken Einfluss auf die Entwicklung.

Es fehlt an Arbeitskräften aus der Metall verarbeitenden Industrie, der Bauwirtschaft (Maurer, Dachdecker), dem Gaststättengewerbe und Fremdenverkehr, insbesondere Köchen und Kellnern. Bei den Fachkräften gibt es eine Nachfrage nach:

  • Informatikern
  • Elektrotechnikern
  • Maschinenbauern
  • Ärzten und Krankenschwestern
  • Fach- und Grundschullehrern

Das durchschnittleiche Bruttomonatseinkommen beträgt circa 1600 Euro. Damit ist Slowenien zwar nur im europäischen Mittelfeld, jedoch vor den meisten anderen osteuropäischen Mitgliedsländern.

Jobsuche und Bewerbung

Einer der am weitesten verbreiteten Wege für die Suche nach einer Stelle besteht in der Einschaltung einer Personalvermittlungsagentur. Eine weitere vielversprechende Möglichkeit ist, sich an die deutschen oder österreichischen Firmen zu wenden, die in Slowenien bereits eine Niederlassung haben. Ihre Adressen findet man in den Gelben Seiten oder den Branchenverzeichnissen. Auch das Büro der Delegation der Deutschen Wirtschaft vermittelt Personal - allerdings ist dies mit erheblichen Kosten verbunden.

Stellenanzeigen von deutschen Firmen findet man zumeist auch in den einschlägigen deutschen Zeitungen. Die Bewerbungen auf diese Anzeigen sollten nach dem in Deutschland üblichen Muster erfolgen. Wer sich in Slowenien direkt bewirbt, sollte unbedingt ausführen, was ihn in dieses Land zieht und warum er gerade diese Stelle für geeignet hält. Ein chronologisch oder antichronologisch verfasster Lebenslauf gehört ebenso dazu wie Nachweise über Abschlüsse oder gegebenenfalls ein Foto.

Im Lebenslauf sollte man die die Berufserfahrungen durchaus etwas stärker herausstellen. Das Beherrschen von Slowenisch ist erforderlich, allerdings ist fast ein Drittel der Bevölkerung auch des Deutschen mächtig und Englisch ist in einigen Unternehmen Arbeitssprache. Eines aber sollte man sich unbedingt merken, Pünktlichkeit und korrektes Auftreten sind das A und O in Slowenien.

Aufenthalt

Deutsche Staatsangehörige benötigen keine Arbeitserlaubnis für den Zugang zum slowenischen Arbeitsmarkt und sind hinsichtlich ihrer Bewerbung auf freie Stellen in Slowenien gleichberechtigt. Damit die Entwicklungen auf dem slowenischen Arbeitsmarkt verfolgt werden können, muss die aufzunehmende Arbeit beim slowenischen Arbeitsamt angemeldet werden. Die Anmeldung einer Beschäftigung beim Arbeitsamt wird mittels eines Formblattes vom Arbeitgeber vorgenommen und muss binnen 8 Tagen nach Arbeitsantritt erfolgen.

Nach der Einreise darf sich ein EU-Bürger 90 Tage in Slowenien aufhalten, innerhalb derer er sich für einen dauerhaften Aufenthalt registrieren lassen muss. Diese Registrierung geschieht in den Kreisämtern oder den Ämtern der kreisfreien Städte des Wohnortes. Die Ämter sind für die Entscheidung sowohl über zeitlich begrenzte, als auch über unbefristete Aufenthaltsgenehmigungen verantwortlich. Bei Antragstellung werden Gebühren fällig, über deren Höhe die jeweilige Behörde Auskunft geben kann.

Hat ein EU-Bürger fünf Jahre lang ununterbrochen und ordnungsgemäß registriert in Slowenien gelebt, kann er eine zeitlich unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung beantragen.

Das Antragsformular für die Aufenthaltsgenehmigung zwecks Arbeit beinhaltet die folgenden Anlagen:

  • beglaubigte Fotokopie des gültigen Reisepasses
  • gültige, von einer zuständigen Stelle des Arbeitsamtes der Republik Slowenien ausgestellte Arbeitserlaubnis
  • Erklärung des Arbeitgebers über seine Absicht, mit dem ausländischen Arbeitnehmer ein Arbeitsverhältnis bzw. einen Arbeitsvertrag abzuschließen.
  • Führungszeugnis aus dem Heimatland mit Apostille Siegel (Bescheinigung, dass der Antragsteller nicht im Strafregister eingetragen ist) zusammen mit der slowenischen Übersetzung.
  • Lebensunterhaltsnachweis
  • Krankenversicherungsnachweis
  • schriftliche Erklärung des Antragstellers über den (nicht)beabsichtigten Nachzug des Ehepartners und der minderjährigen, unverheirateten Kinder.

Deutsche Botschaft in Laibach
Prešernova 27
1000 Ljubljana
Tel: 00386 1 479 03 00
Fax: 00386 1 425 08 99

Botschaft der Republik Slowenien in Berlin
Hausvogteiplatz 3-4
10117 Berlin
Tel: 0049 30 206 145 0
Fax: 0049 30 206 145 70

Arbeitsamt der Republik Slowenien
(Zavod Republike Slovenije za zaposlovanje)
Roszna dolina
Cesta IX/6
p.p. 2962
1001 Ljubljana
Tel: 00386 1 47 90 900
Fax: 00386 1 47 90 262

Ministerium für Arbeit, Familie und Soziales
(Ministrstvo za delo, druzino in socialne zadeve)
Kotnikova 5
1000 Ljubljana
Tel: 00386 1 369 77 00
Fax: 00386 1 369 78 32

Deutsch-Slowenische Industrie- und Handelskammer
Poljanski nasip 6
1000 Ljubljana
Tel: 00386 1 252 88 60
Fax: 00386 1 426 47 80
E-Mail: ahk@ahkslo.si

Europäisches Berufsberatungszentrum für Österreich und Slowenien
Wittelsbacherstraße 57
83022 Rosenheim
Tel.: 08031 202 360
Fax: 08031 202 527

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